Digitalisierung im Medica-Fokus

Vom 12. bis 15. November 2018 findet in Düsseldorf wieder die Medizinmesse Medica und parallel die Compamed als die internationale Leitmesse für die Zulieferer der Medizintechnik-Industrie in Düsseldorf statt.

Zur Medica 2018 wird erneut die Marke von 5.000 Ausstellern geknackt (5.273/ 66 Nationen) und auch die Compamed erreicht ihren Top-Wert aus dem Vorjahr. Sie ist mit 783 Ausstellern aus 40 Nationen so international wie noch nie. Die Hallen auf dem Düsseldorfer Messegelände sind komplett ausgelastet. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eröffnet am 12. November die Medica und den parallelen 41. Deutschen Krankenhaustag.

Keine andere Veranstaltung weltweit bietet einen vergleichbar umfassenden Überblick über die neuesten medizinischen Produkte, Services und Entwicklungen. „Die Besucher können bei uns aus dem Vollen schöpfen und bekommen zu den aktuellen Trends neben den Aussteller-Neuheiten auch rund 1.000 Vorträge und Diskussionen mit Top-Speakern in den begleitenden Konferenzen und Foren geboten“, umreißt Horst Giesen, Global Portfolio Director Health & Medical Technologies der Messe Düsseldorf, die Stärken der beiden parallelen Messen. Dabei hat er einen Trend im Blick, der in diesem Jahr nahezu alle Angebotsbereiche, Konferenzen und Foren stark prägen wird: „Die digitale Transformation ist das Thema schlechthin, das weltweit die Gesundheitswirtschaft prägt und Prozesse sowie Geschäftsmodelle gleichermaßen nachhaltig ändern wird.

Parallel 41. Deutscher Krankenhaustag

Zu den Programm-Highlights der Medica, die diese dominante Entwicklung aufgreifen und für die verschiedenen Zielgruppen des Gesundheitswesen inhaltlich passend aufbereiten, zählen beispielsweise in Messehalle 15 das Medical Health IT Forum (zu Themen wie Big Data, Künstliche Intelligenz oder Cyber Securitiy), das Medica Connected Heqalthcare Forum mit der Medica App Competition (Hard- und Software-Lösungen für eine vernetzte und mobile Gesundheitsfürsorge). Der parallele 41. Deutsche Krankenhaustag (im CCD Ost) widmet sich als Leitveranstaltung für das deutsche Klinikmanagement ebenfalls der Digitalisierung. Klinikverantwortliche erfahren von Experten, welche Strategien sie auf dem Weg in das Digitalzeitalter am besten anwenden und wie dabei Arzt und Patient optimal eingebunden werden können.

Deutschland muss aufholen

Welches enorme Potenzial die Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft bietet, findet Bestätigung durch eine zur Medica 2018 vorgestellten Studie, die die Messe Düsseldorf und der Industrieverband Spectaris von Roland Berger haben durchführen lassen. Durch Anwendungen und Produkte in den Bereichen Vernetzung, Sensorik, Big Data, Künstliche Intelligenz oder auch in Bezug auf die elektronische Gesundheitskarte und effizientere Unternehmens- und Klinik-Prozesse könnten demnach allein bei den deutschen Medizintechnikherstellern bis zu 10.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Darüber hinaus ließen sich in den kommenden zehn Jahren mit neuen digitalen Produkten und Services bis zu 15 Milliarden Euro Umsatz erzielen. Das entspricht mehr als 30 Prozent der zur erwartenden gesamten Umsätze der deutschen Medizintechnik-Branche.

Die Studie „Gesundheit 4.0: Warum Deutschland Leitmarkt für die digitale Gesundheitswirtschaft und Medizintechnik werden muss und was jetzt zu tun ist“ verdeutlicht aber auch den dringenden Handlungsdruck und Aufholbedarf Deutschlands in Bezug auf die Digitalisierung. Weitere Details zu dieser Studie lesen Sie hier.

Startups sorgen für Impulse

Im Hinblick auf die Digitalisierung des Healthcare-Bereichs echte Vorreiter sind viele junge Unternehmen. Sie sind zahlreich bei der Medica vertreten, etwa im Start-Up Park (in Halle 15). Zu den thematisierten und gezeigten Produktneuheiten zählen hier ein Smartphone-Ophthalmoskop zur Netzhaut- und Augenuntersuchung bestehend aus einem Kamera-Aufsatz und einer App, ein neuartiges Verfahren für die Hautkrebsdiagnostik (ebenfalls bestehend aus einer Smartphone-Applikation) oder auch ein kompaktes, digitales Stethoskop. Dieses kommt ohne Kopfhörer aus und ist weniger für Ärzte, sondern zum Einsatz durch besorgte Eltern gedacht. Mit dem kompakten Stethoskop-Kopf können sie einen ersten Checkup der Atemwege ihres Kindes durchführen und die Daten an einen Arzt übermitteln. Je nach Ergebnis können sie sich den zeitaufwändigen Praxisbesuch dadurch ersparen.

130.000 Fachbesucher werden zur Medica erwartet (Foto: Messe Düsseldorf/Christiane Tillmann)

Weitere Highlights des Rahmenprogramms sind die internationale DiMiMed Konferenz für Spezialisten aus dem Bereich der Wehr- und Katastrophenmedizin sowie die Medica Academy als Fortbildungsveranstaltung mit hohem Praxisbezug für Ärzte und medizinisches Fachpersonal. In den Vorjahren zählten Medica und Compamed zusammen regelmäßig zwischen 120.000 und 130.000 Fachbesucher, davon rund 60 Prozent internationale Besucher.

Öffnungszeiten beider Messen: Täglich 10 bis 18 Uhr
Besucher, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, können ab Düsseldorf Hauptbahnhof mit der U-Bahnline U78, die im Abstand weniger Minuten verkehrt, bis vor die Messe rollen (Endstation Messe/Merkur Arena).