Patienten können die Videosprechstunde elVi nun auch als App nutzen. Zielgruppe sind alle Patienten, deren betreuende Ärzte die elektronische Visite in Ihren Praxen einsetzen. Bislang konnten Patienten die Online-Sprechstunde zwar bereits mit Smartphones und Tablets im Browser aufrufen. Mit der App soll die Handhabung auf mobilen Endgeräten nun aber komfortabler und einfacher sein.
Die App steht im Play Store (Android) sowie im App Store (iOS) zum Download zur Verfügung. Das elVi-Verfahren bleibt dabei unverändert. Nach Vor-Ort-Terminen vergeben Ärzte Zugangscodes, mit denen Patienten sich zuhause zum vorab vereinbarten Termin in die elektronische Sprechstunde einloggen können. Auf diese Weise können beispielsweise Kontrolltermine via elVi erledigt werden. Haus- und Fachärzte sollen damit ihre Praxis-Infrastruktur entlasten. Für Patienten entfällt dank der elektronischen Arztvisite der Weg in die Praxis.
Hürden noch hoch
Zwar ist in letzter Zeit ein steigendes Interesse an der Videosprechstunde zu beobachten. Allerdings nicht wie vorgesehen in der Regelversorgung von Haus- und Fachärzten. Denn obwohl die elektronische Visite regulär mit Krankenkassen abgerechnet werden kann, machen deutschlandweit nur wenige Ärzte davon Gebrauch. Geschäftsführer Dr. med. Beckmann erklärt die Gründe: „Für einen flächendeckenden Einsatz der Videosprechstunde in der Regelversorgung ist die Vergütung schlicht zu niedrig und die Fülle an Einschränkungen zu groß.“ Aus diesem Grund wird der Einsatz der elVi derzeit auch in anderen Einsatzfeldern getestet. So gibt es zum Beispiel im Bereich der Jugendhilfe, zur Betreuung ausländischer Patienten in Krankenhäusern und auch in nichtmedizinischen Anwendungsumgebungen entsprechende Projekte.
„Dass die elVi als sichere, TÜV-zertifizierte Videosprechstunde in verschiedenen zukunftsweisenden Projekten nachgefragt wird, freut uns. Noch mehr würden wir uns aber freuen, wenn die Rahmenbedingungen für einen regulären Einsatz unter Haus- und Fachärzten verbessert werden. Der Ärztetag ist dringend aufgerufen, dieses Versäumnis zu beheben“, sagt Beckmann und ergänzt: „Unabhängig davon tun wir alles dafür, den Zugang zur Videosprechstunde für Ärzte und Patienten zu erleichtern.“ Eine barrierefreie Erreichbarkeit sei elementar für die Akzeptanz der Videosprechstunde. Die neue App sei daher ein wichtiger Schritt.