Sicherheitslücken bei Medizin und KRITIS

Smartphone scannt
Cybersicherheitsrisiko IoT: Jeder Bestandteil einer IT-Anlage – allem voran die Software – sollte lückenlos überprüfbar und rückführbar sein. (Foto: lp2studio/123rf.com)

Die Studie „IoT-Sicherheitsreport 2022“ des IoT-Securityspezialisten Onekey warnt ausdrücklich Unternehmen in der Medizintechnik und Betreiber kritischer Infrastrukturen vor hohen Cybersicherheits-Risiken im IoT-Sektor.

Cybersicherheit wird in den meisten Unternehmen noch immer in Silos gedacht – zu diesem Schluss kommt die aktuelle Onekey-Studie. Zu den Bereichen mit höchster Gefährdung gehören IoT-Geräte und Anlagen in der Medizin (47 Prozent), der kritischen Infrastruktur (45 Prozent) und der Fertigung (39 Prozent). Befragt wurden für den „IoT-Sicherheitsreport 2022“ über 300 Unternehmensvertreter aus der Führungsebene. „Alle Bereiche der Industrie sind verwundbar – denn Hacker nutzen konsequent jeden Schwachpunkt und nicht nur die, die von Industrievertretern gewünscht werden“, warnt Onekey-Geschäftsführer Jan Wendenburg. Das besondere Risiko im IoT-Sektor sei dabei, dass jedes Gerät und jede Anlage eine eigene Firmware habe – also eine Software, die das Gerät oder die Anlage selber steuert. Da hier kaum Leitlinien noch verbindliche Vorgaben bestünden, legten viele Hersteller bisher nur wenig Wert auf lückenlose Sicherheit.

Haftung der Leitungsebene

Der Onekey-Chef weist auch auf die zunehmende Haftung von Unternehmensführern hin: „Es ist absehbar, dass in sehr naher Zukunft für Versäumnisse in der IT-Sicherheit unmittelbar die Geschäftsleitung in die Haftung genommen wird“. Diese Forderung wurde auch während der Hannover Messe durch den VDE – Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. – laut gestellt. Daher müsse jeder Bestandteil einer IT-Anlage – allem voran die Software – lückenlos überprüfbar und rückführbar sein. Das auf IT-Security spezialisierte Unternehmen Onekey betreibt eine automatisierte Analyseplattform für Betriebssoftware aller Geräte und Anlagen mit einem Netzwerkanschluss, vor allem aber intelligente Steuerungssysteme in der Fertigung, Medizintechnik, kritischen Infrastrukturen und in vielen weiteren industriellen Bereichen.

Hersteller könnten mehr tun

Einig sind sich die befragten Unternehmensvertreter zumindest bei der herstellerseitig gegebenen Sicherheit von IoT-Anlagen: Nur 12 Prozent halten die Maßnahmen zum Hackerschutz für ausreichend, 54 Prozent sehen sie als teilweise ausreichend an, 24 Prozent als nicht ausreichend und fünf Prozent sogar als mangelhaft. „Der Schlüssel zu mehr Sicherheit liegt darin, schon frühzeitig in der Entwicklung von neuen intelligenten Geräten, Anlagen und Maschinen, automatische Sicherheits- und Compliance-Prüfungen zu nutzen. Dabei können auch gleichzeitig automatisiert Software-Stücklisten, sogenannte „Software Bill of Materials“, erzeugt werden. So wird mit wenig Aufwand viel Sicherheit und Transparenz erreicht“, erklärt Wendenburg. Die Studie „IoT-Sicherheitsreport 2022“ (engl.) kann unter https://onekey.com/iot-security-report-2022/ heruntergeladen werden.