Plattform analysiert patientengenerierte Daten

Sportlerin mit Smartwatch
Sportlerin mit Smartwatch: „Milliardenmarkt Real-World Evidence“ (Foto: grinvalds/123rf.com)

Die neue Plattform „Permea“ richtet sich an Biopharma- und Medizintechnikunternehmen, Ärzte, regulatorische Behörden, Krankenkassen sowie Patienten. Sie analysiert, kombiniert und strukturiert unter anderem patientengenerierte Langzeitverlaufsdaten aus digitalen Gesundheitsapps und Wearables.

Das in München ansässige Digital Health- und Data Analytics-Unternehmen Temedica GmbH ist mit der Real-World-Daten-Plattform Permea an den Start gegangen. Die hier gespeicherten Informationen sollen in vielen Bereichen die Entscheidungsfindung unterstützen: Permea kann nach den Worten ihrer Betreiber die effektivste Therapie aufzeigen, Gründe für einen möglichen Therapiewechsel identifizieren oder ganz allgemein die aktuelle Gesundheitsversorgung mit neuen Erkenntnissen verbessern. Zudem kann die Plattform die Datenlage klinischer Studien erweitern und die Planung neuer Studien unterstützen. Permea-Daten können für die Forschung und Entwicklung, für Zulassungsprozesse, für Markteinführungen und für die Kommerzialisierung von Therapien verwendet werden. Auch Patienten können sich über die Plattform anhand von neuen Erkenntnissen und Zusammenhängen zu ihrem individuellen Krankheitsverlauf informieren.

Daten aus Wearables, Publikationen und Verschreibungen

Permea nutzt dafür Daten aus verschiedenen Quellen, einschließlich proprietären patientengenerierten Langzeitverlaufsdaten aus digitalen Gesundheitsapps und Wearables, wissenschaftlichen Publikationen und Verschreibungsdaten. Temedica betont, dass die Permea-Angebote („Permea Insights“ und „Permea Monitor“) konform sind mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und auch internationale Standards erfüllen. „In der Generierung und Verarbeitung von Daten erfüllt Temedica alle rechtlichen Anforderungen an Datenschutz und -sicherheit und legt großen Wert auf Transparenz gegenüber allen Stakeholdern“, sagt das Unternehmen.

Temedica Chief Medical Officer PD Dr. med. Benjamin Friedrich sieht in der neuartigen Datenanalyse nur Vorteile: „Erstmals werden mit Permea patientengenerierte Daten von Millionen Patienten mit anderen medizinisch relevanten Datensätzen intelligent verknüpft und in anwendbares Wissen übertragen. Hierdurch bringen wir das echte Leben und Erleben von Patienten in Real-World Evidence Analysen ein.“

Allianzen mit Biotech- und Pharmaunternehmen

Natürlich stecken hinter der smarten Datenanalyse auch handfeste, wirtschaftliche Interessen: „Der Launch von Permea ist ein entscheidender Schritt, um Temedicas Vision von personalisierter Medizin zu verwirklichen und eröffnet für uns den Milliardenmarkt Real-World Evidence“, erklärt die Temedica Gründerin und CEO Gloria Seibert. Die Plattform ermögliche Wissensallianzen mit Biotech- und Pharmaunternehmen und werde zu einer verbesserten Versorgung und Alltagsunterstützung von Patienten beitragen. „Bereits heute liefert Permea einmalige Erkenntnisse für fundierte Entscheidungen in der Therapieentwicklung. Die Resonanz bei Partnern und Kunden ist großartig“, so Seibert.