Kassenärztliche Vereinigungen können KIM nutzen

Medizinische Fachkraft am Notebook
Auch die Mitarbeiter in den Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen können sich künftig über KIM mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen sicher austauschen. (Foto: © msfiolent/123rf.com)

In wenigen Wochen können laut der Gematik auch öffentliche Körperschaften im Gesundheitswesen wie etwa Kassenärztliche Vereinigungen auf die speziell abgesicherte Kommunikation im Medizinwesen (KIM) zugreifen.

Der sichere Datenraum im Gesundheitswesen – die Telematikinfrastruktur – wird in Kürze für weitere Anwendergruppen nutzbar. Mit der speziellen Institutionskarte (SMC-B ORG) können sich dann Organisationen im Gesundheitswesen wie etwa Kassen(zahn)ärztliche Vereinigungen (KV/KZV) über die Kommunikation im Medizinwesen (KIM) Informationen mit ihren Mitgliedern austauschen. Herausgeber der Karte ist die Gematik.

„Unsere Vision von einem Gesundheitswesen, in dem alle (…) untereinander kommunizieren können, wird immer greifbarer. Mit der SMC-B ORG haben wir es geschafft, dass nicht nur Praxen, Krankenhäuser und Apotheken Informationen zuverlässig und sicher austauschen können. Ich bin sicher, dass das dazu beitragen wird, beispielsweise Medienbrüche in der Verwaltung des Gesundheitswesens weiter zu reduzieren“, meint Lars Gottwald, Leiter der Business-Teams bei der Gematik.

Kein Zugriff auf Gesundheitskarte

Die Karte SMC-B ORG gewährt berechtigten Organisationen und Institutionen des Gesundheitswesens einen kontrollierten Zugang zur Telematikinfrastruktur. Ein Zugriff auf die elektronische Gesundheitskarte und medizinische Anwendungen ist ausgeschlossen.

Die Gematik hat D-Trust, ein Unternehmen der Bundesdruckerei, beauftragt, bis zum Ende des dritten Quartal 2020 ein Antrags- und Freigabeportal für die Kartenherausgabe bereitzustellen. Als Kartenherausgeber verifiziert die Gematik die Berechtigung der einzelnen Antragssteller und gibt den Antrag frei. Anschließend produziert D-Trust die Karte und übernimmt auch den Versand.

Für einen Zugang zur Telematikinfrastruktur benötigen Organisationen und Institutionen – neben der SMC-B ORG – einen E-Health-Konnektor, ein Kartenterminal sowie einen VPN-Zugangsdienst. Um KIM nutzen zu können, bedarf es zudem einer KIM-E-Mailadresse. Sobald beispielsweise KVen angebunden sind, lassen sich über KIM unter anderem administrative Prozesse vereinfachen.

Die Gematik GmbH wurde 2005 von den Spitzenorganisationen des deutschen Gesundheitswesens gegründet, um gemäß gesetzlichem Auftrag die Einführung, Pflege und Weiterentwicklung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) und ihrer Infrastruktur in Deutschland voranzutreiben, zu koordinieren und die Interoperabilität der beteiligten Komponenten sicherzustellen.

Die Gesellschafter der Gematik sind das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), die Bundesärztekammer (BÄK), die Bundeszahnärztekammer (BZÄK), der Deutsche Apothekerverband (DAV), die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV-SV), die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV). Das BMG hält 51 Prozent der Geschäftsanteile.