Zyklus-Apps: Nutzerinnen ist Datenschutz wichtig

Smartphone-Nutzerin
Zyklus-Apps: Nutzerinnen ist Datenschutz wichtig

Im Rahmen einer Onlinebefragung im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) wurden knapp 1.400 Frauen zu Zyklus-Apps befragt. Die Gesundheits-Apps sind beliebt, doch viele Nutzerinnen wissen nicht, ob ihre Daten an Dritte weitergegeben werden.

Die Befragungsergebnisse verdeutlichen, dass den Nutzerinnen der Schutz ihrer sensiblen Gesundheitsdaten zwar wichtig ist, sie aber nur eingeschränkt über deren Weitergabe an Dritte informiert sind. So sagt ein Großteil der befragten Nutzerinnen (92 %), der Schutz ihrer Daten sei ihnen „eher“ oder „sehr wichtig“. Der Großteil der Nutzerinnen (77 %) würde dabei am ehesten ihrem Frauenarzt oder ihrer Frauenärztin Einsicht in die Daten ihrer Zyklus-App gewähren. An Marketing-Unternehmen wie Google würden hingegen nur neun Prozent ihre Daten freiwillig weitergeben, an Social Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram nur acht Prozent.

Bei der Information der Nutzerinnen im Hinblick auf die Datenweitergabe an Dritte zeigt sich ein relativ hohes Maß an Unwissenheit: Laut Befragung stimmen nur 54 Prozent der Nutzerinnen ganz oder eher zu, dass Ihnen bekannt ist, ob ihre eingetragenen Daten an Dritte weitergeben werden.

Die Einhaltung der DSGVO ist bei allen datenverarbeitenden Apps zwingend. Entsprechend den DSGVO-Vorschriften haben alle Nutzerinnen ein Auskunftsrecht zur Datenweitergabe (Artikel 15 DSGVO). 

Gefragtes App-Angebot

Zyklus-Apps zählen zu den digitalen Gesundheitsangeboten und erlauben den Nutzerinnen eine Vielzahl von sensiblen Gesundheitsdaten zu dokumentieren (wie zum Beispiel Datum der Regelblutung, Angaben zum Zervix, Basaltemperatur, Sexualverhalten). Die Apps berechnen anhand bestimmter eingetragener Daten das fruchtbare Fenster sowie das voraussichtliche Einsetzen der nächsten Regelblutung. Auch versprechen sie Unterstützung bei Kinderwunsch oder Verhütung.

Insgesamt haben 39 Prozent aller befragten Internetnutzerinnen angegeben, innerhalb der vergangenen zwölf Monate eine Zyklus-App genutzt zu haben. Damit werden Zyklus-Apps eher genutzt als Ernährungs- (33 Prozent) oder Achtsamkeits-Apps (21 Prozent). Die Nutzungsgründe für die Zyklus-Apps sind vielfältig: Die Nutzerinnen verwenden sie, um allgemeine Informationen zum Zyklus zu erhalten (61 Prozent), um den eigenen Körper besser kennenzulernen (44 Prozent) oder aus gesundheitlichen Gründen (36 Prozent).

Das Unternehmen Eye Square befragte im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands 1.387 Internetnutzerinnen zwischen 18 und 55 Jahren.