Warum Patienten die Videosprechstunde nutzen

Ärztin im persönlichen Gespräch mit Patientin
Ärztin im persönlichen Gespräch mit Patientin: „Im Krankheitsfall will nur jeder Fünfte (19,1 Prozent) mittelfristig einen Arzt per Videoschalte konsultieren“ (Foto: bialasiewicz/123rf.com)

Laut einer Umfrage des IT-Dienstleisters Socialwave gibt es für die Bundesbürger mehrere zentrale Gründe, warum sie bei ihrem Arzt eine Videosprechstunde in Anspruch nehmen.

Ein gewichtiges Argument für den virtuellen Arztbesuch ist demnach Zeitersparnis. Drei Viertel der Deutschen ziehen eine Videosprechstunde in Betracht, wenn sie dadurch schneller einen Termin bekommen (74,9 Prozent) oder lange Fahrtzeiten vermeiden können (74,6 Prozent). Sieben von zehn (69,4 Prozent) ließen sich mit dem Argument überzeugen, im virtuellen Wartezimmer nicht so lange warten zu müssen wie üblicherweise beim analogen Arztbesuch.

Keine Mobilitätseinschränkungen und Virus-Risiko

Weitere Gründe, eine Online-Visite in Anspruch zu nehmen: Mehr als acht von zehn (82,1 Prozent) ziehen eine Online-Sprechstunde in Erwägung, weil sich dadurch die Ansteckungsgefahr nicht nur in Pandemiezeiten verringern lässt. Weitere 80,8 Prozent schätzen den digitalen Arztbesuch, weil dadurch Mobilitätseinschränkungen keine Hürden mehr darstellen.

Diese Zahlen stammen aus der bevölkerungsrepräsentativen Umfrage „Datapuls 2021“ des Praxis-WLAN-Anbieters Socialwave, der das Hamburger Marktforschungsinstitut Consumerfieldwork damit beauftragte, 1.005 Menschen über 18 Jahre zur Digitalisierung des Gesundheitswesens zu befragen.

Fernbehandlung und E-Rezept

Einen großen Mehrwert erwarten sich die Bundesbürger von der kombinierten Anwendung zweier telemedizinischer Elemente. Sieben von zehn (71,9 Prozent) würden die Sprechstunde per Video dann in Betracht ziehen, wenn das Rezept oder die Krankschreibung ebenfalls digital bezogen werden können. Muss jedoch für die Entgegennahme des Rezepts oder der Krankschreibung die Arztpraxis aufgesucht werden, sehen die Menschen keinen Sinn in der Videosprechstunde.

„Zwar will im Krankheitsfall nur jeder Fünfte (19,1 Prozent) mittelfristig selbst einen Arzt per Videoschalte konsultieren. Die Studienergebnisse zeigen aber auch, dass die Bereitschaft deutlich zunimmt, wenn Patientinnen und Patienten die Vorteile sehen, die sich für sie ergeben. Für das Gros der Deutschen spielen die Zeitersparnis und das geringere Ansteckungsrisiko dabei eine zentrale Rolle“, konstatiert Felix Schönfelder, Geschäftsführer der Socialwave GmbH.