Patienten fürchten Fehler in der Praxis

Die Sorge um Patientensicherheit ist weit verbreitet. (stockbroker/123rf.com)

Die Sorge um Patientensicherheit ist weit verbreitet, wie die Ergebnisse des „TK Monitors Patientensicherheit 2022“ der Techniker Krankenkasse (TK) zeigen. Nach Einschätzung der Patienten gibt es demnach mehr Fehler im ambulanten als im stationären Bereich.

60 Prozent der Menschen in Deutschland halten es demnach für wahrscheinlich, dass sie sich bei einer Behandlung im Krankenhaus mit einem gefährlichen Keim infizieren. Die Hälfte der Befragten ist davon überzeugt, bereits einmal eine falsche Diagnose erhalten zu haben. Fast ebenso viele (49 Prozent) Menschen sehen die Wahrscheinlichkeit, sich in der Arztpraxis oder in der Klinik mit dem Coronavirus anzustecken. „Die bevölkerungsrepräsentative Umfrage zeigt, dass die Menschen sich sehr wohl der Risiken von unerwünschten Ereignissen im Gesundheitswesen bewusst sind. Leider zeigen die Ergebnisse auch, dass wir die Anlaufstellen und Unterstützungsangebote für die Betroffenen noch bekannter machen müssen“, sagt Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzende der TK. 

Viele Befragte halten es für wahrscheinlich, selbst einmal einen Medikationsfehler (33 Prozent), OP-Fehler (25 Prozent) oder Gerätefehler (17 Prozent) zu erleben. 53 Prozent von denen, die einen Fehler in den vergangenen zehn Jahren bei sich vermuten, verorten den Fehlgriff bei einer ambulanten Behandlung, 33 Prozent bei einer stationären Behandlung, 15 Prozent bei einer ambulanten Behandlung im Krankenhaus. „Damit bezieht sich mehr als die Hälfte der vermuteten Fehler auf den ambulanten Bereich“, so Ballast. Das zeige deutlich, Maßnahmen zur Patientensicherheit nicht nur in den Kliniken, sondern verstärkt auch in den Praxen benötigt würden.

Erste Anlaufstelle

Als erste Anlaufstelle bei einem Behandlungsfehlerverdacht werden von den betroffenen Befragten ein anderer Arzt (42 Prozent) oder der behandelnde Arzt (30 Prozent) genannt. Während im Jahr 2002 behielten noch über die Hälfte der Betroffenen bei einem Behandlungsfehlerverdacht geschwiegen haben, gaben bei der aktuellen Befragung 28 Prozent der Betroffenen an, geschwiegen und ihren Verdacht nicht weitergemeldet zu haben. 

Der aktuelle TK-Monitor Patientensicherheit zeigt, dass viele Patientinnen und Patienten ihren eigenen Einfluss kennen. So sind 73 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass sie selbst dazu beitragen können, im Krankenhaus oder in der Praxis sicher versorgt zu werden.