Medica startet App-Wettbewerb

Der Startschuss zur siebten Medica App Competition ist gefallen: Gesucht werden die weltbesten Health-App-Lösungen. Entwickler können dazu ihre Kreationen noch bis zum 30. September 2018 über das Web-Portal der Medizinmesse Medica in Düsseldorf einreichen.

Welche Lösungen für den Gesundheitssektor haben bei dem App-Wettbewerb die besten Chancen? Organisator Mark Wächter erklärt: „Eine auszuzeichnende Lösung könnte beispielsweise auch eine Drohne sein, die Arzneimittel anliefert und per Smartphone gesteuert wird.“ Gesucht werden Anwendungen für Smartphones, Smartwatches, Tablets oder AR/VR-Brillen – allerdings keine Fitness- oder Wellness-Apps. Ein Zusammenhang zu professioneller Medizintechnik sollte vorhanden sein – und es werden Startups in einer frühen Phase gesucht.

Direkter Link zum Web-Portal der Medica für den App-Wettbewerb

Aus allen Einreichungen wählt die Experten-Jury der Medica App Competition (Link: ) zehn Start-ups aus, die dann zum Live-Pitch im Rahmen der Medica 2018 (12. bis 15. November) in Halle 15 des Düsseldorfer Messegeländes antreten. Dort starten die Präsentationen der Finalteilnehmer am Mittwoch, 14. November, ab 15 Uhr auf der Bühne des „Medica Connected Healthcare Forum“.

Gleich, welche App-Entwicklung in diesem Jahr das Rennen für sich entscheidet: Nach Einschätzung der Veranstalter werden alle Teilnehmer des Finales der Medica App Competition profitieren: Denn der Preis erhöht erfahrungsgemäß die globale Aufmerksamkeit. Das wiederum steht in Zusammenhang mit der Größe der Messe selbst: Zur Medica kommen regelmäßig mehr als 120.000 Fachbesucher aus über 120 Nationen. Den Gewinnern winkt aber auch ein Preisgeld: Der 1. Platz wird mit 2.000 Euro honoriert, der 2. Platz mit 1.000 Euro und der 3. Platz mit 500 Euro. Partner und Sponsoren stiften auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Sachpreise, unter anderem Eintrittskarten zum globalen Tech-Event SXSW.

Erfolgreiche Vorjahres-Sieger

Ein Blick auf den Gewinner des Vorjahres vermittelt einen Eindruck von der Tragweite des Ideenreichtums der Entwickler. Das Sieger-Projekt `iSikCure´ will Nutzern (vor allem in Afrika) die Teilhabe an Gesundheitsversorgung ermöglichen. Dr. Moka Lantum, Mitgründer von MicroClinic Technologies, schildert den Nutzen seines Angebots: „Während in weiten Teilen der Welt mittlerweile fast mehr vom `Internet der Dinge´ geredet wird, sprechen wir vor allem vom `Internet der Personen´.“ Patienten können über die App `iSikCure´ mit ihrem Arzt, dem Labor, Apotheker und anderen Anbietern im Gesundheitsbereich über ihr Smartphone kommunizieren. Es ist etwa möglich, zu bezahlen, Zweit-Meinungen einzuholen und das Ansehen des Anbieters zu prüfen.

Lantum selbst ist auch CEO der Sagitarix Ltd Kenya. Das Startup sieht er als Bestandteil des Silicon Savannah. Dort arbeiten junge „Nerds“ an Mobilfunk-Apps, die auch auf günstigen Handys funktionieren und deshalb selbst von der einkommensschwachen Landbevölkerung genutzt werden können. Und so kann bei iSikCure zum Beispiel mit `M-Pesa´ bezahlt werden. Dabei handelt es sich um eine Art Smartphone-Währung, die für die Abwicklung von grundlegenden Funktionen des Geldtransfers und des bargeldlosen Zahlungsverkehrs über Mobiltelefone ohne die Notwendigkeit eines regulären Bankkontos geeignet ist – und sich nicht nur in Kenia einer wachsenden Beliebtheit erfreut.

Wertvolle Business-Kontakte

Das Preisgeld der Medica App Competition von 2.000 Euro stellte für Dr. Moka Lantum indes nur einen erfreulichen Nebeneffekt dar: „Wichtiger war, dass wir Kontakt zu drei Partnern bekamen, darunter ein amerikanisches und ein finnisches Unternehmen. Wir suchen noch nach weiteren Partnern. Dieses Netzwerk ist sehr wertvoll für unser Vorhaben.“

Für Laktum repräsentiert die Medica ein besonderes Ereignis im Bereich der Health IT. „Man trifft hier Experten aus dem Gesundheitssystem und hat die Gelegenheit unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen – von der medizintechnischen Seite bis zur Patientensicht.“ Im Gegensatz zu anderen IT-Veranstaltungen sei hier jeder ein Experte des Gesundheitsbereichs: „Die Teilnehmer wissen eine Menge über regulatorische Bedingungen, über Business-Modelle und über Medizintechnik.“ Lantum empfiehlt deshalb auch anderen international agierenden Start-ups eine Teilnahme. iSikCure hat mit Boehringer Ingelheim und Ashoka zwar bereits Partner, will aber seinen Dienst ausbauen, um weiter zu wachsen. Lantum hebt hervor, dass mobile Technologien insbesondere in wachsenden Märkten wichtig seien, um Kontakt zu Patienten und Konsumenten zu erhalten, die Therapietreue zu erhöhen und um Studien durchzuführen. Er selbst wird als Vorjahressieger diesmal der Jury der Medica App Competition angehören, die die Bewerbungen vorselektiert. Dieses Pre-Screening der Top 10 Startups für den Live-Pitch erfolgt Anfang Oktober 2018.

Medica-Informationen

Alle Informationen zur Medica 2018, zum Programm ihrer begleitenden Konferenzen und integrierten Fachforen sowie zu Ausstellern und ihren Produktneuheiten sind auf der Medica-Webseite abrufbar.