KI-basierte MRT-Assistenten

Siemens Healthineers bringt zwei auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Software-Assistenten auf den Markt, die Radiologen bei Magnetresonanztomographie-Untersuchungen der Körperregionen Gehirn und Prostata von Routinetätigkeiten entlasten sollen.

Die neue Lösung segmentiert automatisch das Gehirn auf MRT-Bildern, misst das Volumen der Gehirnareale und weist Normabweichungen in Reports aus, die Neurologen für Diagnostik und Therapie nutzen. Gemessen wird auf den MRT-Bildern in verschiedenen Segmenten des Gehirns das Volumen der grauen Substanz (Nervenzellen), der weißen Substanz (Verbindung der Nervenzellen) und der Hirnflüssigkeit. Verglichen wird dies mit den Normalvolumina. Schrumpfungstendenzen der Hirnvolumina können auf Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder sonstige dementielle Krankheiten hinweisen. Die Segmentierung sowie der Abgleich mit der Norm erfolgen bisher üblicherweise händisch oder halbautomatisch.

Die Prostata-Variante unterstützt die Biopsie. Sie segmentiert die äußere Kontur der Prostata auf MRT-Bildern automatisch und ermöglicht es Radiologen, durch die Markierung von Läsionen ihren Kollegen aus der Urologie die gezielte Prostatabiopsie zu erleichtern. Beide neuen Anwendungen sind auf MRT-Scannern verschiedener Hersteller einsetzbar und stehen Radiologen auf Teamplay2, der cloud-basierten Healthcare-Plattform von Siemens Healthineers, zur Verfügung. Aufgrund medizinproduktrechtlicher Vorgaben sind die Produkte noch nicht in allen Ländern verfügbar.

Massiver Zeit- und Kostendruck

Die Arbeit der Gesundheitsdienstleister ist in den letzten Jahren erheblich unter Zeit- und Kostendruck geraten. Das gilt auch für Radiologen. In manchen Ballungszentren interpretieren Radiologen an ihren Arbeitstagen alle drei bis vier Sekunden ein neues Bild. Das bedeutet nicht nur eine Belastung am Arbeitsplatz, sondern auch, dass es immer schwieriger wird, die Qualität der diagnostischen Entscheidungsfindung konstant hoch zu halten. Siemens Healthineers will mit seinen KI-basierten Assistenten helfen, Radiologen zu entlasten.