Visiten, Konsile und Patientenbeurteilungen beanspruchen in Krankenhäusern viele Ressourcen. Eine spezielle Datenbrille ermöglicht es, dass medizinische Fachkräfte an unterschiedlichen Abläufen audiovisuell teilnehmen – ohne physische Anwesenheit.
Um Kollegen vor Ort zu unterstützen, kommt eine Datenbrille des Anbieters Maris Healthcare zum Einsatz. Das Brillengestell der Maris-Datenbrille ist mit einer kleinen Kamera und einem tragbaren PC ausgestattet, der über WLAN den Videostream und die Audioaufnahme in Echtzeit auf den PC des Fachexperten übermittelt. Dadurch kann der zu Rat gezogene Fachexperte Vorschläge oder Anweisungen direkt an den Brillenträger weitergeben. Durch die WLAN-Übertragung ist dies vom Arbeitsplatz, aus dem Homeoffice heraus oder sogar von unterwegs auf dem Smartphone möglich. Warte- und Wegezeiten können dadurch eingespart werden und für den Patienten beschleunigt sich die Weiterbehandlung.
Visite mit reduzierter Teilnehmerzahl
Während der Visite können sich Studenten oder der Remoteassistent, der die Daten in das Krankenhausinformationssystem einträgt, über die Brille zuschalten. Durch die Verfolgung der Visite „aus der Ferne“, wird eine hohe Zahl an Personen im Patientenzimmer vermieden. Dadurch werden Risiken einer Ansteckung minimiert und Patienten fühlen sich, durch die geringere Personenzahl, sicherer. Durch die direkte Eintragung in das Krankenhausinformationssystem sind keine nachgelagerten Zeitaufwendungen für die Dokumentation notwendig.
Bei der Patientenbeurteilung in der Notaufnahme benötigen Assistenzärzte häufig den Rat eines Ober- oder Chefarztes. Auch das kann mittels Datenbrille geschehen. Bei Konsilen ermöglicht die Maris Glass, dass der Konsiliararzt sich technisch hinzuschaltet, um beispielsweise dem Pflegepersonal oder Hausarzt vor Ort Anweisungen oder Informationen geben zu können. Dadurch können Wege- und Fahrzeiten eingespart werden.
Nach Einschätzung des Anbieters Maris Healthcare kann durch den audiovisuellen Datentransfer über WLAN, schnellere Beurteilungen und sofortigen Wissenstransfer die Produktivität in der Klinik deutlich gesteigert werden. Ein Arzt oder medizinischer Fachexperte könne außerdem alleine durch die Einsparung der Wegzeiten wöchentlich bis zu 15 Stunden Zeit gewinnen. Dadurch verbessere sich die Verfügbarkeit der Personalressourcen deutlich.
Das in Illingen (Saar) ansässige Unternehmen Maris wurde 2004 innerhalb der Marienhaus IT für die Optimierung der Dokumentationsprozesse in deren Kliniken entwickelt. Im Rahmen eines im Jahr 2020 durchgeführten Management-Buy-outs entstand die Maris Healthcare GmbH.