Videosprechstunde: Der erste Eindruck zählt

Mit Videosprechstunden lassen sich lange Wartezeiten beim Arztbesuch vermeiden (Foto: dolgachov/123rf.com)

Wer hierzulande eine Videosprechstunde besucht, erwartet eine gute Übertragungsqualität. Außerdem muss der elektronische Arztbesuch für die Patientinnen und Patienten kostenlos sein, zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage. 

Für Patienten ist eine gute Ton- und Bildqualität die Grundvoraussetzung für die Nutzung von Videosprechstunden beim Arzt. Für nahezu acht von zehn (76,6 Prozent) kommt eine Onlinevisite nur dann infrage, wenn eine gute Bild- und Tonqualität sichergestellt ist. Außerdem muss der Service für Patienten kostenlos sein, sagen 79,1 Prozent der Befragten einer repräsentativen Umfrage, die der Praxis-WLAN- und Kommunikationsdienstleister Socialwave gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Consumerfieldwork durchgeführt hat. „Nur wenn die Schwelle zur Videosprechstunde niedrig ist und Patienten von ruckeligen Bildern und Tonausfällen verschont bleiben, kann sie in Zukunft die große Anzahl an Skeptikern überzeugen“, sagt Felix Schönfelder, Geschäftsführer von Socialwave. 

Videosprechstunden für viele zu unpersönlich

94,6 Prozent der Deutschen haben laut Umfrage noch keine Videosprechstunde in Anspruch genommen. Nur jeder Fünfte (19,1 Prozent) würde 2021 im Krankheitsfall eine medizinische Fachkraft per Video konsultieren. Sechs von zehn Befragten (61,9 Prozent) finden, dass virtuelle Sprechstunden zu unpersönlich sind. „Viele Patienten verbinden mit der Videosprechstunde ein unpersönliches Arzt-Patienten-Verhältnis. Übertragungsprobleme können dazu führen, dass sie sich in ihren Vorbehalten bestätigt sehen und sich die ablehnende Haltung gegenüber telemedizinischen Angeboten weiter verfestigt“, so Schönfelder.

Praxisinhaberinnen und -inhabern rät der Socialwave-Geschäftsführer dazu, in eine professionelle WLAN-Ausstattung zu investieren. Das sei nicht nur wegen der Qualität essenziell. Eine solche Ausstattung biete auch Schutz vor Angriffen aus dem Netz. Außerdem werde so sichergestellt, dass die Endgeräte, mit denen Leistungserbringer Videosprechstunden durchführten, stets mit der notwendigen Datengeschwindigkeit und Bandbreite ausgestattet seien. Schönfelder: „Professionelle Praxis-WLAN-Systeme gewährleisten, dass das jeweilige Endgerät für die Videosprechstunde Vorfahrt vor anderen Praxisanwendungen auf der Datenautobahn hat.“ Dadurch werde vor allem das Vertrauen der Patienten in den Arzt und die digitale Technik gestärkt.

Zeitersparnis wichtig

Laut Umfrage nimmt aber die Bereitschaft der Bundesbürger zu, an einer Onlinesprechstunde teilzunehmen. Das gilt vor allem, wenn die Patienten die Vorteile sehen. So spielt beispielsweise für viele die Zeitersparnis eine wichtige Rolle. Immerhin drei Viertel würden eine Videosprechstunde nutzen, wenn sie dadurch schneller einen Termin bekommen (74,9 Prozent) oder lange Fahrtzeiten vermeiden können (74,6 Prozent). Sieben von zehn (69,4 Prozent) lassen sich mit dem Argument überzeugen, dass sie im virtuellen Wartezimmer nicht so lange warten wie sonst bei einem Arztbesuch üblich.