Der Hersteller Withings macht mit einem neuen Firmware-Update für seine „Sleep“-Produkte den ersten Schritt in Richtung der Erkennung von Schlafapnoe. Ab sofort können Nutzer erstmals die Intensität von schlafbezogenen Atmungsstörungen selbst überwachen.
Withings führt als erster Hersteller die Erkennung von Atmungsstörungen auf einem nicht-invasiven Gerät zur Schlafüberwachung ein. Nutzern ist erstmals die Erkennung von Atmungsstörungen von zu Hause aus möglich. Die smarte Schlafsensormatte Withings Sleep erhält hierzu jetzt ein neues Feature: Durch eine Analyse von Vitalfunktionen wie Atmung und Herzfrequenz sowie Bewegungs- und Schnarchüberwachung erkennt Sleep die schlafbezogenen Ausfälle.
Nach dem Update finden Nutzer am Morgen in der kostenfreien App „Health Mate“ ein Diagramm über Atmungsstörungen in der Nacht. Health Mate bewertet die Intensität von niedrig bis hoch und visualisiert die im vergangenen Monat gemessenen Daten in einem Diagramm. Nutzer können so das Auftreten erkennen und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen und medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
Nutzer müssen ihre Health Mate App lediglich aktualisieren, sobald das Update im Apple App Store oder Google Play Store verfügbar ist. Die Funktion ist seit 12. März 2019 für alle Sleep-Nutzer vorhanden und innerhalb weniger Tage für Kunden weltweit nutzbar.
Gesundheitliche Auswirkungen
Eine schlafbezogene Atmungsstörung ist eine Atmungsproblematik, an die sich die Betroffenen am Morgen meistens nicht mehr erinnern. Sie kann bei Erwachsenen einige Male in der Nacht auftreten und hat zunächst keine Auswirkungen. Wenn Atmungsstörungen jedoch zu oft auftreten, können sie die Schlafqualität beeinträchtigen und ein Zeichen für chronische Erkrankungen wie Schlafapnoe sein.
Laut der Deutschen Atemwegsliga e.V. leiden schätzungsweise mehr als vier Millionen Deutsche an einer Schlafapnoe. Schlafapnoe ist eine schwere und potenziell chronische Erkrankung, durch die Betroffene die Fähigkeit verlieren können, sich während des Schlafes richtig zu erholen. Dies kann zu übermäßiger Tagesmüdigkeit oder Depressionen führen. Unbehandelt können außerdem Herz-Kreislauf-Probleme wie Bluthochdruck, chronische Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern die Folge sein. Auch ist das Risiko eines Herzinfarkts, Schlaganfalls oder vorzeitigen Todes um das 2- bis 3-fache erhöht. In Verbindung mit dem Auftreten von Schlafapnoe stehen Typ-2-Diabetes und Adipositas.
Medizinische Zertifizierung angestrebt
„Trotz der hohen Verbreitung und schwerwiegender Folgen bleibt Schlafapnoe weitgehend unentdeckt, da sich die aktuellen Untersuchungsmethoden auf die klinische Umgebung beschränken“, sagt Withings-CEO Eric Carreel. „Bis Ende des Jahres streben wir die medizinische Zertifizierung der Erkennung von Schlafapnoe an“, ergänzt er.