Siemens Healthineers und Claroty kooperieren

Krankenhaus-OP
Sicherheitsrisiko Krankenhaus-OP: Schwachstellen der Geräte besser erkennen, Sicherheitslücken gezielt schließen (Foto: visoot/123rf.com)

Der Sicherheitsspezialist Claroty und Siemens Healthineers gehen eine strategische Partnerschaft ein. Die Zusammenarbeit soll Einrichtungen des Gesundheitswesens einen besseren Schutz vor Cyberangriffen bieten.

Wo der Schuh in Sachen Digitalisierung des Gesundheitswesens drückt, ist dem US-Unternehmen Claroty bestens bekannt: Die Cyber- und Betriebsrisiken für Gesundheitssysteme seien aufgrund der zunehmenden Vernetzung deutlich gestiegen. Ransomware-Angriffe im Gesundheitswesen hätten sich von 2016 bis 2021 mehr als verdoppelt. Dabei war die Patientenversorgung in fast 50 Prozent der Fälle beeinträchtigt – was fast 42 Millionen Patienten direkt betraf.

Im Zuge der strategischen Kooperation von Claroty und Siemens Healthineers soll sich an dieser Misere baldmöglichst etwas ändern: Die Software und Managed Services umfassende Cybersecurity-Lösung „ActSafe“ von Siemens Healthineers bindet künftig die Software-Plattform „Medigate“ von Claroty ein. Ziel ist es, durch eine Kombination aus Software, Managed Services und dem Austausch von Sicherheitsdaten medizinischer Geräte die Angriffsrisiken deutlich zu reduzieren.

Investitions- und Betriebskosteneinsparungen

Durch die Kombination der Lösungen erhalten Healthcare-Einrichtungen einen besseren Überblick über die in ihren Netzwerken generierten Warnmeldungen. Im Zuge eines besseren Überblicks über das Schwachstellen- und Risikomanagement sowie die Netzwerksegmentierung soll sich die Cybersicherheit deutlich erhöhen. IT-Verantwortliche sollen das Risiko von Cyberangriffen besser beherrschen und von effizienten Abhilfemaßnahmen profitieren. Nicht zuletzt soll die Lösung die Verwaltung der angeschlossenen Geräte über den gesamten Lebenszyklus hinweg verbessern. Das wiederum soll zu deutlichen Investitions- und Betriebskosteneinsparungen führen.

Darüber hinaus werden die beiden Unternehmen Sicherheitsdaten von medizinischen Geräten austauschen, was die betriebliche Effizienz erhöhen soll. So könne sich das begrenzte Personal auf die Risiken und Schwachstellen mit der höchsten Priorität konzentrieren, heißt es. Durch die aggregierten Herstellerdaten entfalle zudem die Notwendigkeit, verschiedene Sicherheitsportale der Hersteller zu durchsuchen und jedes potenzielle Problem manuell mit anderen Datensätzen abzugleichen.

Risiken und Schwachstellen besser identifizieren

„Mit der Medigate by Claroty-Plattform, die in ActSafe integriert ist, und dem Austausch medizinischer Gerätedaten zwischen Claroty und Siemens Healthineers können unsere Kunden schnell erkennen, welche medizinischen Geräte in ihren klinischen Umgebungen vorhanden sind, welche Risiken und Schwachstellen diese Geräte aufweisen und wie sie ihre Bemühungen zur Behebung von Sicherheitslücken fokussieren können. Gleichzeitig gewinnen sie Einblicke in die Gerätenutzung und können so den Kauf von Geräten vermeiden, die sie nicht benötigen“, erläutert Jim Wright, Business Development, Innovation and Digital Business von Siemens Healthineers.

Einsatz in 2.000 Krankenhäusern weltweit

Die Lösung „Medigate by Claroty“ ist eine modulare und SaaS-basierte Cybersicherheitsplattform für das Gesundheitswesen. Sie ermöglicht eine sichere Verbindung zum erweiterten Internet der Dinge (XIoT) – von Infusionspumpen und Ultraschallgeräten bis hin zu intelligenten HLK- und Beleuchtungssystemen. Die Plattform schützt aktuell laut Claroty mehr als 20 Millionen IoT- und IoMT-Geräte in Gesundheitsumgebungen und wird weltweit in über 2.000 Krankenhäusern eingesetzt.