Sieg für KI-gestütztes Behandlungs-Tool

Gründerteam HPI
Symbolischer Scheck über 100.000 Euro: Businessplan-Wettbewerb 2021 an der School of Entrepreneurship des Hasso-Plattner-Instituts (Foto: K. Herschelmann/Hasso-Plattner-Institut)

Mit ihrer Geschäftsidee eines KI-gestützten Tools zur Behandlung von Nagelerkrankungen hat ein dreiköpfiges Gründerteam jetzt einen Businessplan-Wettbewerb am Hasso-Plattner-Institut (HPI) gewonnen. Sie dürfen sich über einen Gewinn im Wert von 100.000 Euro freuen.

Das Gründerteam, bestehend aus Nataniel Müller (28), Konstantin Dobler (23) und Simon Shabo (27), konnte sich mit seiner Lösungsidee gegenüber zahlreichen Mitbewerbern durchsetzen. Der Gewinn im Wert von 100.000 Euro enthält neben personenbezogenen Stipendien im Umfang von bis zu 50.000 Euro, ein Investmentangebot des HPI Seed Funds von 50.000 Euro und ein einjähriges Business-Coaching der HPI School of Entrepreneurship (E-School). Der Wettbewerb wird von der E-School gemeinsam mit dem HPI Seed Fund organisiert. Die E-School unterstützte die jeweiligen Teams auch im Entwicklungsprozess ihrer Gründungsidee.

Smartphone-basierte Bildanalyse

Das vom Gründerteam entwickelte Tool „Nailvision“ nutzt Künstliche Intelligenz (KI) zur Untersuchung, Überwachung und Unterstützung von Patienten bei der Behandlung ihrer Nagelerkrankungen. „Durch die Kombination unserer Smartphone-basierten Bildanalyse mit einem intelligenten medizinischen Fragebogen, ist unsere App in der Lage Krankheiten zu erkennen und deren Schweregrad zu bestimmen. So können wir im Anschluss klinisch validierte Behandlungsverfahren empfehlen“, erklärt Konstantin Dobler, einer der Mitgründer. 

Durch die Integration von KI und klinischem Wissen soll Nailvision künftig zur zentralen Anlaufstelle für das Screening und die Behandlungsunterstützung von Nagelerkrankungen werden. Damit wäre das Gründerteam weltweit der einzige Anbieter, der dies mittels KI automatisiert anbieten kann. „Nagelerkrankungen zählen in Deutschland zu den Volkskrankheiten. Bereits jeder vierte Deutsche leidet darunter. Insbesondere bei immunschwachen Patientinnen und Patienten kann es zu folgenschweren Komplikationen kommen“, gibt Simon Shabo, Mitgründer und Arzt, zu bedenken. Mithilfe der Smartphone-App haben Erkrankte künftig ein Diagnose- und Monitoring-Tool an ihrer Seite.

Kostspielige Medizinprodukt-Zertifizierung

Der Businessplan-Wettbewerb ist für das Gründerteam eine gute Chance, ihr Projekt in einen handfesten Business Case umzuwandeln. „Gründungen im Gesundheitswesen mit Medizinprodukt-Zertifizierungen und klinischen Studien sind oft mit einem hohen Kostenfaktor verbunden. Deshalb freuen wir uns umso mehr über die finanzielle als auch fachliche Förderung durch die HPI E-School“, unterstreicht Mitgründer Nataniel Müller.