Reputation der E-Health-Branche gefährdet

Anlässlich der aktuellen Diskussion um Sicherheitslücken in digitalen Gesundheitsanwendungen wie Health-Apps warnt ein Experte vor dem leichtfertigen Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten. Die Reputation der Branche sei gefährdet.

Dr. med. Johannes Jacubeit ist Gründer und Geschäftsführer der in Hamburg ansässigen connected-health.eu GmbH. Sein Unternehmen hat die App „LifeTime“ entwickelt, mit deren Hilfe Patienten ihre medizinischen Daten digital auf dem Smartphone verwalten und sich bei der Organisation von Dokumenten und Medikamenten unterstützen lassen können. Der Mediziner warnt vor einem leichtfertigen Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten. Mednic dokumentiert nachfolgend seine aktuelle Stellungnahme.

„Die aktuelle Diskussion um Sicherheitslücken in digitalen zentralisierten Gesundheitsakten zeigt: Das Thema Datensicherheit sollte in der Medizin stets die oberste Priorität genießen. Eine technische Anwendung für die Datenübertragung zwischen Arzt und Patient zu entwickeln, ist seitens der Datensicherheit eine echte Herausforderung. Gewisse Voraussetzungen, wie eine dezentrale Datenspeicherung oder das Vermeiden der Erhebung von personenbezogenen Patientendaten, sind daher bei der Entwicklung von Lösungen dringend zu beachten. Manch einer mag diese Aufgabe in ihrer Komplexität unterschätzen.

Personenbezogene Informationen sensibel behandeln

Bei der Produktentwicklung können Sicherheitsüberprüfungen durch Dritte etwaige Lücken aufdecken. Das macht sie zu einer wertvollen Hilfe, die es ermöglicht, kleinere oder größere Fehler schnellstmöglich zu beheben. Wir tragen als Entwickler digitaler Technologien eine besondere Verantwortung gegenüber Ärzten und Patienten. Deshalb können und dürfen wir es uns nicht leisten, mit sensiblen, personenbezogenen Informationen leichtfertig umzugehen.

Die Digitalisierung nimmt nun endlich auch im deutschen Gesundheitswesen Fahrt auf. Gerade jetzt ist es wichtig, verantwortungsvoll und transparent mit Sicherheitslücken umzugehen und diese zu beheben. Das Vertrauen in die Digitalisierung darf nicht durch nachlässigen Umgang mit Datensicherheit gemindert werden. Stattdessen ist es wichtig, gemeinsam daran zu arbeiten, das Vertrauen und den Fortschritt weiter voranzutreiben.“