Positionspapier fordert mehr Telemedizin

Telemedizinische Beratung
Telemedizinische Beratung: Digitale Versorgungskultur sollte zeitnah etabliert werden (Foto: © agenturfotografin/123rf.com)

Die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin e. V. (DGTelemed) plädiert in einem Positionspapier dafür, aufgrund der positiven Pandemie-Erfahrungen digitale Versorgungsformen umfassend zu stärken. 

Die DGTelemed fordert eine umfassende und rasche Ausrichtung des Gesundheitswesens auf digitale, telemedizinische Verfahren. Eine im Sinne einer stabilen Gesundheitsversorgung notwendige, digitale Versorgungskultur sollte aus ihrer Sicht zeitnah etabliert werden. In ihrem Positionspapier gibt sie auf Grundlage ihrer Erfahrungen und gestützt auf weitere nationale und internationale Berichte einen Überblick zu aktuellen Anwendungen und Fragestellungen der medizinischen Versorgung. 

“Explosionsartige Nachfrage” bei Videosprechstunde

So erfuhr laut DGTelemed die Videosprechstunde den nachdrücklichsten Wandel während der COVID-19-Pandemie. Hier wurden die Rahmenbedingungen von den Partnern der Selbstverwaltung soweit angepasst, dass gegenwärtig von einer nahezu explosionsartigen Nachfrage bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten gesprochen werden kann.

Im Gebiet der Telekonsile ist vom Land Nordrhein-Westfalen mit der Vorstufe des Virtuellen Krankenhauses innerhalb kürzester Zeit ein landesweit verfügbares intensivmedizinisches Projekt realisiert worden. Auch im Bereich der therapeutischen Berufe wurde beispielsweise für die logopädische Versorgung die Teletherapie schon umfassend genutzt. Bisherige Erkenntnisse zeigen, dass die Akzeptanz sowohl bei den Ärzten und Ärztinnen als auch Patientinnen und Patienten gleichermaßen hoch ist. 

Telemonitoring lahmt noch

Im Unterschied zu Videosprechstunden, Telekonsilen und Teletherapien wurden die Chancen des Telemonitorings chronisch Erkrankter durch die aktuelle Situation kaum beeinflusst. Vielmehr entschied der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) im April dieses Jahres, die Kontrolluntersuchungen innerhalb von Disease-Management-Programmen auszusetzen. Dies könne man als deutliches Zeichen dafür verstehen, dass die Chancen einer besseren Patientenversorgung durch das Telemonitoring noch nicht wirklich erkannt wurden, folgert DGTelemed.

Das vollständige Positionspapier kann HIER von der DGTelemed-Seite als PDF-Datei geladen werden.