Die Digitalisierung verändert derzeit die gesamte Wirtschaft – nicht zuletzt auch den Gesundheitsbereich. Die jetzt gestartete Kompetenzplattform „nachhaltig.digital“ setzt sich dafür ein, Nachhaltigkeitsaspekte in die Digitalisierungs-Debatte zu bringen.
„Digitalisierung eröffnet spannende neue Möglichkeiten und Geschäftsmodelle – auch für notwendige Umweltentlastungen. Gestalten wir die Digitalisierung jetzt so, dass sie hilft, Umwelt, Natur und Klima zu schützen und nicht selbst zu mehr Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung führt!“ – mit diesen Worten eröffnete der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Alexander Bonde, die neue Kompetenzplattform nachhaltig.digital. Das zentrale Anliegen des Gemeinschaftsprojekts von DBU und dem Unternehmensnetzwerk für Nachhaltigkeit B.A.U.M. ist es, Nachhaltigkeitsaspekte in die Digitalisierungdebatte zu bringen und insbesondere in digitale Prozesse von mittelständischen Unternehmen einzubeziehen. Beim Auftaktkongress in Bonn vernetzten sich Akteure aus Wissenschaft und Praxis miteinander. Konkrete Lösungsansätze wurden diskutiert und Folgeaktivitäten angestoßen.
Der digitale Wandel biete neue Möglichkeiten und Chancen für eine Umweltentlastung, wenn durch digitale Technologien Ressourcen und Energie gespart werden können. Sinnvoll ist das aber nur, solange dieser Nutzen nicht durch zusätzliche Aufwendungen aufgezehrt wird. Die neu geschaffene Kompetenzplattform hat es sich zum Ziel gesetzt, ökologische und gesellschaftliche Chancen und Risiken konstruktiv-kritisch zu diskutieren: „Dafür brauchen wir eine Plattform, auf der ein solcher Austausch stattfinden kann, der alle Antworten zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung zusammenbringt. Wir brauchen Menschen mit Kompetenzen, die beide Themen zusammenbringen wollen“, betont DBU-Chef Bonde. Über 100 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft nahmen am Fachkongress von B.A.U.M. und DBU im Gebäude der Deutschen Telekom teil.
Mittelstand als Innovationsgeber
Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind Impulsgeber für Innovationen in Deutschland. Sie bringen für eine digitale und nachhaltige Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft oft gute Voraussetzungen mit. Wie das aussehen kann, erläuterte auf der Eröffnungsveranstaltung Dr. Antje von Dewitz dar, Geschäftsführerin des Outdoor-Ausrüsters Vaude: „Sowohl digitale Transformation als auch Nachhaltigkeitsstrategien stellen für viele Mittelständler hochaktuelle Themen dar. Wir bei Vaude nutzen digitale Tools, um unser umfassendes Nachhaltigkeitsengagement transparent darzustellen und den Dialog mit unseren Kunden zu fördern. Zugleich stärken wir dadurch unsere Innovationskraft und machen unser Unternehmen fit für die Zukunft“. Von Dewitz ist Mitglied des B.A.U.M.-Unternehmensnetzwerks und Preisträgerin des B.A.U.M.-Umweltpreises 2012 in der Kategorie KMU. „Die Kompetenzplattform ‚nachhaltig.digital‘ kann eine zentrale Schlüsselrolle für den Mittelstand beim Entwickeln von digitalen und nachhaltigen Innovationen spielen“, unterstrich von Dewitz.
Akteure und Kompetenzen vernetzen
Wie der Mittelstand dabei künftig durch nachhaltig.digital begleitet werden soll, stellte B.A.U.M.-Plattformkoordinator Carl-Ernst Müller dar. Aufgabe werde sein, die Kompetenzen zu Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsstrategien zu vernetzen und einen Austausch für die Entwicklung neuer Möglichkeiten und Geschäftsmodelle zu bieten. Wie unterschiedlich diese aussehen können, zeige die Vielfalt an den präsentierten Lösungen und diskutierten Chancen und Risiken für eine nachhaltige Entwicklung. Ein Anfang sei beispielsweise eine nachhaltig-digitale Netzwerklandkarte, die Akteure und Erfolgsgeschichten rund um Nachhaltigkeit und Digitalisierung zusammenführt und auf dem Kongress präsentiert wurde.