Bereits im Oktober 2022 hatte SAP angekündigt, künftig keine eigene Patientenabrechnung mehr anzubieten. Jetzt bietet die Telekom für ihr Krankenhaus-Informationssystem (KIS) iMedOne eine Patientenabrechnungssoftware namens iMedA an. Kliniken können damit SAP IS-H ersetzen.
Nachdem SAP keine Nachfolgelösung für seine Branchenlösung SAP IS-H mehr bereitstellen wird, machte der Hersteller eine Wartungszusage bis zum 31. Dezember 2027. Danach ist eine erweiterte kostenpflichtige Wartung bis Ende 2030 vorgesehen. Aktuelle SAP IS-H Nutzer stehen somit vor der Herausforderung, auf eine neue Abrechnungsanwendung zu wechseln.
„Wir bieten unseren Klinik-Kunden in Deutschland, bei denen durch den Rückzug von SAP IS-H eine Lücke entsteht, eine Lösung für die Abrechnung und Administration von Patientendaten an, die sofort einsatzfähig ist“, sagt Michael Waldbrenner, Geschäftsführer Telekom Healthcare Solutions. Eine reibungslos funktionierende Abrechnung ihrer Leistungen sei für die Häuser lebensnotwendig. „Wir arbeiten zudem daran, iMedA künftig auch anderen Kliniken anzubieten, die nicht unser KIS nutzen“, so Waldbrenner weiter.
Einfacher Umstieg
Krankenhäuser in Deutschland, die bereits das Telekom-KIS einsetzen und die für die Abrechnung bislang SAP IS-H nutzen, können problemlos auf iMedA umstellen, verspricht das Unternehmen. Das Abrechnungstool in das KIS integriert und kommuniziert über eine Schnittstelle mit den Fachsystemen SAP ERP ECC beziehungsweise SAP S/4HANA.
„Die Kliniken brauchen schnell Klarheit über ihre Abrechnungsmöglichkeiten. Planungssicherheit ist in einer Phase, in der viele Häuser noch mitten in der Umsetzung des Krankenhauszukunftsgesetzes stecken, wichtiger denn je“, so Waldbrenner. Viele Anbieter von klinischen Systemen entwickelten zwar bereits Alternativen zu SAP IS-H. „Doch diese Lösungen müssen bis 2027 in den Krankenhäusern implementiert sein. Das ist eine enorme Herausforderung für alle Beteiligten. Wir garantieren einen möglichst reibungslosen Umstieg“, betont der Telekom Healthcare Solutions Geschäftsführer.
T-Systems prüft aktuell, inwieweit für die Kunden in Österreich und die Schweiz eine IS-H Nachfolgelösung basierend auf der neuen S/4 SAP-Technologie entwickelt werden kann. T-Systems Austria stellt im Auftrag der SAP bereits seit mehr als 25 Jahren die IS-H-Lösung für beide Länder zur Verfügung.