Die meisten Patienten in Deutschland sehen die Vorteile von Videosprechstunden. Selbst genutzt haben sie allerdings bislang nur wenige, zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Patientenumfrage.
Zwar hat die Videosprechstunde für knapp jeden dritten Deutschen (31,3 Prozent) während der Pandemie an Bedeutung gewonnen. 61,3 Prozent der gehen außerdem davon aus, dass s erwarten zudem, dass sie in den kommenden zwei Jahren noch relevanter wird. Dennoch fragen viele Patienten ihren Arzt weiter offline nach Rat. Das geht aus der Umfrage „Datapuls 2021“ des Kommunikationsdienstleisters Socialwave hervor, der gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Consumerfieldwork 1.005 Menschen über 18 Jahre zur Digitalisierung des Gesundheitswesens befragt hat.
Die Hälfte meidet Arztbesuche
Mehr als die Hälfte der deutschen Versicherungsnehmer (54,3 Prozent) versucht seit Beginn der Pandemie, Arztbesuche nach Möglichkeit zu vermeiden. Nur jeder Fünfte (19,1 Prozent) würde allerdings in den kommenden zwölf Monaten im Krankheitsfall tatsächlich selbst einen Arzt per Videoschalte konsultieren. „Die Ergebnisse offenbaren eine Diskrepanz zwischen dem erkannten Nutzen und der Akzeptanz von Videosprechstunden. Das Angebot alleine wird nicht ausreichen, um die Breite der Bevölkerung davon zu überzeugen, Videosprechstunden ergänzend zur klassischen Sprechstunde zu nutzen. Mediziner sind gefordert, ihren Patienten Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Visite zu aufzuzeigen – und gegebenenfalls dazu zu ermuntern, es auszuprobieren“, sagt Felix Schönfelder, Geschäftsführer der Socialwave GmbH.
Laut Trendreport des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung Deutschland (Zi) wurden zwischen dem 4. März und dem 30. Juni 2020 in Deutschland insgesamt 1,24 Millionen Videosprechstunden durchgeführt, während es im Vorjahreszeitraum wenige tausend waren. Auch nach einem Jahr Pandemie-Geschehen in Deutschland hat die Mehrheit der Deutschen (94,6 Prozent) hat bislang immer noch keine Videosprechstunde in Anspruch genommen.