Lösung für Videosprechstunde auf dem Mac

Ab April 2017 wird die Videosprechstunde in den einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) aufgenommen. Die Zollsoft GmbH, Hersteller einer für Apple-Hardware programmierten Arztpraxis-Verwaltungssoftware, wird deshalb kurzfristig eine passende Lösung für die Videosprechstunde anbieten.

Endlich können auch in Deutschland Videosprechstunden innerhalb des Vergütungssystems der vertragsärztlichen Versorgung abgerechnet werden. Die in Jena ansässige Zollsoft GmbH hat für ihre Arztpraxis-Verwaltungssoftware Tomedo eine Video-Sprechstunde entwickelt, welche den Nutzern des Tomedo-Onlinekalenders kostenlos zur Verfügung gestellt wird.

Wie in den von der KBV festgelegten Anforderungen an Videodienste beschrieben, wird die Verbindung zwischen Arzt und Patient ohne zwischengeschalteten Server in der sogenannten Peer-to-Peer-Technik hergestellt. Die Daten werden also direkt zwischen den Rechnern der Teilnehmer ausgetauscht und dabei zusätzlich verschlüsselt.

Die Videosprechstunde kann durch den Arzt direkt im Tomedo-Kalender geöffnet werden. In der aktiven Videosprechstunde hat man dann direkten Zugriff auf die Patientenakte in Tomedo.

Interaktive Funktionalität

Weil der Aufruf der Videosprechstunde direkt aus Tomedo heraus erfolgt, ist für den Arzt kein weiterer Login mehr nötig. Es gibt komfortable Möglichkeiten für beide Teilnehmer, Dateien und insbesondere Bilder während der Sprechstunde hochzuladen und auch zu editieren. So kann der Arzt beispielsweise per Drag & Drop ein Röntgenbild in die Videosprechstunde hochladen und – für beide Teilnehmer sichtbar – schnell einen Pfeil zeichnen, der auf die Stelle zeigt, über die der Arzt mit dem Patienten sprechen will.

Die Videosprechstunde startet in einem Fenster, in dem jeder der Teilnehmer seinen Gesprächspartner, aber auch sich selbst in einem kleinen Bild sieht. Weil die Videosprechstunde etwa von Dermatologen für die visuelle Verlaufskontrolle von Läsionen verwendet wird, gibt es aber außerdem die Möglichkeit, das Bewegtbild des Gesprächspartners im Fullscreen-Modus anzuzeigen. Die Bilddarstellung ist hochauflösend, sofern die Bandbreite der Datenverbindung dies zulässt.

Während der Arzt die Videosprechstunde direkt aus dem Terminkalender aufruft, loggt sich der Patient mit einem individuellen Code in die Sprechstunde ein. Der Code wiederum kann direkt aus Tomedo heraus gleich mit auf den Terminzettel, der dem Patienten in der Regel ohnehin mitgegeben wird, gedruckt werden. Ein kleines, aber sehr praktisches Detail.

Gesondertes Video-Tool folgt

Zollsoft arbeitet darüber hinaus an einer Version der Videosprechstunde, die auch ohne Tomedo genutzt und vertrieben werden kann. Ein Erscheinungsdatum steht noch nicht fest, aber „wir brauchen nicht mehr lange und freuen uns schon darauf, dem Markt eine intelligente Alternative zu bieten“, sagt Dr. Andreas Zollmann, Geschäftsführer der Zollsoft GmbH.