In der Gesundheitsversorgung wird zunehmend auf die telemedizinische Beratung durch medizinisches Fachpersonal gesetzt. Teile der Patientenkommunikation können zudem KI-gestützte Bots übernehmen. Wie das funktioniert, wird jetzt an der Leuphana Universität Lüneburg untersucht.
Es gibt bisher noch kaum Erfahrungen dazu, wie die Zusammenarbeit von KI und behandelndem Personal organisiert werden sollte. Das Verbundprojekt „Medibility“ nimmt den hybriden Beratungsprozess aus Bot und Arzt in den Blick und erforscht mögliche Übergabeprotokolle sowie das Interfacedesign für die Telemediziner. Verbundkoorinator des bis Sommer 2021 laufenden Projekts ist das Leipziger Startup Docyet.
Die richtige Unterstützung finden
Ziel ist es herauszufinden, wie die Telemediziner innerhalb dieses integrierten Prozesses optimal in ihrer Arbeit unterstützt werden können. Darüber hinaus soll patientenseitig die Vertrauensbildung gestärkt werden. Dazu wird zunächst ein Demonstrator entwickelt, der in zwei Phasen getestet und weiterentwickelt wird. In der ersten Phase geht es um die grundlegende Integration und mögliche Zusammenarbeit von Arzt und Maschine. In der zweiten Phase wird die Zusammenarbeit optimiert. Außerdem werden verschiedene Assistenzsysteme an der Schnittstelle zwischen Software und Arzt evaluiert. Wichtig ist das enge Zusammenspiel aus Usability-Design, datenbasierten KI-Prozessen und medizinischem Expertenwissen.
Erprobung der Zusammenarbeit
Das Ziel ist klar: Die effiziente Einbettung telemedizinischer Leistungen in softwaregestützte Versorgungspfade kann die digitale Transformation im Gesundheitswesen weiter voranbringen und die Versorgungsqualität erhöhen. Die Erprobung der Zusammenarbeit von Mensch und KI in einem sensiblen Wissensberuf soll darüber hinaus aber auch Impulse für die weitere KI-Entwicklung generieren.