KI gegen Schutzausrüstungs-Engpass

Medizinische Schutzausrüstung
Medizinische Schutzausrüstung: KEX Knowledge Exchange AG entwickelt Frühwarnsystem (Foto: Alexander Piragis/123rf.com)

Für drei Millionen Euro wird das Frühwarnsystem „corona.KEX.net“ entwickelt. Auf Basis von künstlicher Intelligenz sollen damit künftig Engpässe bei der Beschaffung von medizinischer Schutzausrüstung verhindert werden.

Das Aachener Unternehmen KEX Knowledge Exchange AG entwickelt in einem vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Projekt gemeinsam mit Forschungspartnern das Frühwarnsystem corona.KEX.net. Engpässe bei der Beschaffung von medizinischer Schutzausrüstung sollen damit künftig vermieden werden. 

Die Entwicklung ist offenbar kostspielig: Das NRW-Wirtschaftsministerium übergab einen Förderbescheid über rund drei Millionen Euro an den Aachener Technologiedienstleister. Das Unternehmen will bei der Entwicklung eng mit Partnern aus dem Netzwerk der Kompetenzplattform Künstliche Intelligenz Nordrhein-Westfalen (KI.NRW) zusammenarbeiten.

Übergreifendes Ökosystem fehlt

Wie die Situation zu Beginn des Corona-Jahres 2020 zeigte, können Faktoren, die von den Bedarfsträgern nicht beinflussbar sind, schnell zu kritischen Engpässen bei der Versorgung etwa mit Atemschutzmasken, Handschuhen, Schutzbrillen oder Desinfektionsmittel führen. Zu diesen limitierenden Faktoren zählen unter anderem internationale Handelsbeschränkungen oder lange Lieferzeiten bei gleichzeitig fehlenden lokalen Produzenten. Obwohl diese lokalen Hersteller in den vergangenen Monaten im Bundesland Nordrhein-Westfalen aufgebaut werden konnten, fehlt im deutschen Gesundheitssystem weiterhin ein übergreifendes Ökosystem, das Bedarfsträger und Hersteller frühzeitig über drohende Engpasssituationen informiert. 

Ziel des Entwicklungsprojektes corona.KEX.net ist die Entwicklung eines Frühwarn- und Vorhersagesystems, das auf Basis von künstlicher Intelligenz Engpässe in der Liefer- und Wertschöpfungskette von entsprechenden Artikeln im medizinischen Bereich frühzeitig erkennt. Nur so können frühzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Krisensichere Versorgungssicherheit als Ziel

„Mit Frühwarnsystemen auf Basis Künstlicher Intelligenz können wir dazu beitragen, die Versorgungssicherheit medizinischer Einrichtungen zu sichern und unser Gesundheitssystem krisenfester zu machen.“, erklärte hierzu Wirtschaftsminister Professor Andreas Pinkwart. 

KI.NRW unterstützt vom Bundesland Nordrhein-Westfalen geförderte Vorhaben als KI-Leuchtturmprojekte. Gefördert wird damit ein effizienter Technologietransfer und die enge Zusammenarbeit von Mittelstand, Start-ups, Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen in NRW. Im Rahmen der Schirmherrschaft von KI.NRW werden Akteure und Kompetenzen vernetzt, die geförderten Vorhaben kommunikativ begleitet und der KI-Standort NRW durch die Vermarktung der Ergebnisse auf europäischer Ebene positioniert.