Keine medizinische Genauigkeit bei Fitnesstrackern

Smarte Geräte wie Fitnesstracker oder Körperfett-Waagen sind gerade zu Jahresbeginn beliebt. Der TÜV Rheinland weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Produkte ohne Datenschutzerklärung nicht zulässig sind. Eine medizinische Genauigkeit sollten die Nutzer ebenfalls nicht erwarten.

Der Hobbykoch wählt am smarten Backofen das Programm für eine selbstbelegte Pizza aus – doch dieser zeigt an: „Dein Fitnesstracker meldet, dass du heute noch nicht ausreichend Kalorien verbraucht hast. Bitte jogge erst 5,7 Kilometer, bevor du dieses Gericht isst.“ Dieses Szenario ist bislang zwar noch eine Vision, technisch wäre es aber durchaus möglich. „Diese Art der Bevormundung würde bei Käufern wohl auf wenig Akzeptanz stoßen“, meint Günter Martin, Internet-Experte des TÜV Rheinland. „Genauso wenig wie eine automatisch verriegelte Kühlschranktür.“ Smarte Geräte, die helfen, fit zu bleiben oder zu werden, gibt es allerdings bereits reichlich. „Gerade zu Beginn des neuen Jahres steigen die Absatzzahlen von Fitnesstrackern und vergleichbaren Geräten dank guter Vorsätze vieler Verbraucher stark an“, weiß Martin.

Gewichtstrend per App beobachten

Anzahl der Schritte, zurückgelegte Strecke, Pulsfrequenz und Schlafqualität – Fitnesstracker übertragen Messungen mit einer App in die Daten-Cloud und geben, wenn kontinuierlich getragen, auch den Tageskalorienverbrauch und die 24-Stunden-Herzfrequenz an. „Medizinische Genauigkeit können Verbraucher nicht erwarten. Die Geräte können aber dabei helfen, Gewohnheiten zu hinterfragen und gesünder zu leben“, weiß Martin. So fordert die App den Nutzer auf, sich zu bewegen, wenn er längere Zeit inaktiv war. Auch neue Fitness-Waagen unterstützen auf dem Weg zum Wunschgewicht. Sie messen durch leichte, nicht spürbare Stromimpulse Körperfettanteil, Body-Mass-Index, Herzfrequenz, Muskelanteil und Knochengewicht. Nutzer können die gesammelten Daten in einer App ansehen sowie Gewichtstrends und Diäten-Verläufe beobachten.

Noch kein Datenaustausch untereinander

Auch smarte Backöfen sind im Handel bereits erhältlich. Mit ihnen lassen sich Rezepte mittels einer App erstellen und Temperaturen je nach Gericht automatisch anpassen. Eine Vernetzung zwischen Küchengeräten und Fitnessuhren oder Waagen gibt es allerdings noch nicht. „Die Daten werden bei den Servern der jeweiligen Hersteller gespeichert, aber derzeit noch nicht ausgetauscht oder übertragen“, sagt Martin. Bei der Anschaffung von Fitnessprodukten sollte man unbedingt auf den Datenschutz achten. So sind beispielsweise Geräte ohne Datenschutzerklärung nicht zulässig.