Hackerangriff legt Klinik lahm

Marktplatz in Lippstadt
Marktplatz in Lippstadt: Krankenhaus ist nach Cyberattacke teilweise lahmgelegt. (Foto: Marc Venema/123rf.com)

Im Evangelischen Krankenhaus in Lippstadt (Westfalen) hat ein Hackerangriff mit externer Schadsoftware die gesamte EDV-Infrastruktur zum Erliegen gebracht. Die Patientenaufnahme musste gestoppt werden.

Da unter anderem Programme betroffen sind, die für die Patientendokumentation relevant sind, hat das Krankenhaus mit sofortiger Wirkung einen Aufnahmestopp für das gesamte Haus, mit Ausnahme der Geburtshilfe, Entbindungs- und Frühgeborenenstation, veranlasst. Aufgrund der starken Einschränkungen im gesamten Betriebsablauf sagte das Krankenhaus bis auf Weiteres alle elektiven Eingriffe und geplanten stationären Aufenthalte ab.

Notfallpatienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen können weiterhin in der Notaufnahme des Krankenhauses erstversorgt werden. Sie werden danach weiterverlegt. Die Versorgung der derzeit im Krankenhaus befindlichen Patienten ist dem Klinikum zufolge sichergestellt.

Kriminalpolizei ermittelt

Gemeinsam mit der der regionalen Kriminalpolizei und einem spezialisierten Dienstleister arbeitet das Krankenhaus mit Hochdruck an einer Lösung des Problems. Außerdem wurde bei der Kriminalpolizei Anzeige gegen Unbekannt gestellt.

Das Evangelische Krankenhaus Lippstadt ist mit 328 Betten und knapp 17.000 stationären Patienten im Jahr eines der größten Akutkrankenhäuser im Kreis Soest. Es beschäftigt fast 800 Menschen.

Der Angriff reiht sich ein in eine Reihe ähnlicher Attacken auf Krankenhäuser. Im September 2020 hatten Hacker das Uniklinikum Düsseldorf lahmgelegt. Ein Patient, der deshalb nicht aufgenommen werden konnte, verstarb. Auch das Klinikum Arnsberg und das Lukaskrankenhaus in Neuss waren schon von schweren Angriffen auf ihre EDV-Infrastruktur betroffen.