Smarter Desinfektionsmittelspender

Händedesinfektionsspender
Händedesinfektionsspender im medizinischen Bereich: „Gruppendynamische Prozesse fördern“ (Foto: Kyryl Gorlov/123rf.com)

In allen Gesundheitseinrichtungen findet man Desinfektionsmittelspender. Doch werden diese auch sinnvoll genutzt? Ein Klinikum in der Region Neckar-Alb setzt jetzt auf eine smarte Spender-Lösung.

Wie lässt sich das Händedesinfektionsverhalten exakt messen und gleichzeitig stärken? Mit dieser Frage haben sich die Hygieneverantwortlichen des Zollernalb Klinikums in Balingen beschäftigt. Denn die bislang ermittelte Händehygiene-Compliance in der Einrichtung basiert lediglich auf den bestellten Desinfektionsmittelmengen und erlaubt deshalb kaum zuverlässige Rückschlüsse auf die Effektivität von Hygienemaßnahmen. Die Suche nach einer passenden Lösung führte zur Lösung „Ingo-man SmartNose“.

Das Konzept ist einfach: Die smarte Auslaufblende lässt sich mit wenigen Handgriffen an die herkömmlichen Eurospender der Serie „Ingo-man plus“ installieren und erfasst dann vollautomatisch jede einzelne Händedesinfektion. Zusammen mit einem dazugehörigen „Timestamp“ und der Spenderlokation werden diese Informationen digital an ein zentrales Auswertungssystem gesendet.

Grünes Licht für Händedesinfektion

Über die Software des „Ophardt Hygiene Monitoring Systems“ (OHMS) stehen der Hygieneabteilung der baden-württembergischen Klinik damit umfassende Daten und Auswertungen zur Verfügung. Das System erlaubt keine personenbezogenen Auswertungen zum Händehygieneverhalten. Ziel ist es vielmehr, aktiv gruppendynamische Prozesse zu fördern. Sobald das Krankenhauspersonal genügend Händedesinfektionsmittel aus dem Spender entnimmt, leuchtet für kurze Zeit eine grüne Feedback-LED auf und meldet diesen Erfolg sofort visuell zurück.

Auf dem Homescreen der Software sind außerdem Informationen zu Flaschen-Füllständen, Batterielevel oder selten genutzten Spendern aufgeführt, die dazu dienen, die Verfügbarkeit von Händehygiene-Gelegenheiten weiter zu verbessern.

Das Zollernalb Klinikum stattet zunächst die Zentrale Notaufnahme (ZNA) am Standort in Balingen mit den smarten Desinfektionsmittelspendern aus. Die Station behandelt pro Jahr etwa 60.000 Notfallpatienten und ist insofern im Rahmen der medizinischen Erstversorgung auf eine optimale Hygieneausstattung angewiesen. Zusätzlich werden weitere Geräte am Klinik-Standort in Albstadt in Betrieb genommen, sodass insgesamt 48 intelligente Händedesinfektionsmittelspender die Händehygiene unterstützen.