Der Umgang mit Blutspenden ist sensibel und personell aufwendig. Das mittelständische Unternehmen Sympatron empfiehlt die konsequente Digitalisierung der Prozesskette. Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) verlangt hier vielerorts eine Optimierung und ermöglicht es, finanzielle Mittel zu erhalten.
Bevor eine Spende ihren Empfänger erreicht, hat sie viele Stationen vor sich: Von der Blutspende-Station geht es über die Produktionszentren in die Labore und Abteilungen der Krankenhäuser. Die eindeutige Zuordnung der Spende erfolgt durch Strichcodes. Hierfür müssen die Codes wieder und wieder händisch mit Barcodescannern ausgelesen werden. Geht man von bundesweit täglich mehr als 10.000 Blutspenden aus, die jeweils auf ihre drei Bestandteile – rote Blutkörperchen, Blutplättchen und Plasma – aufgeteilt werden, ergeben sich täglich Zehntausende durchgeführte Scans. Ein enormer personeller Aufwand also – und dennoch kommt es immer wieder zu Irrtümern und Lücken in der Verwaltung der Blutprodukte.
Ein RFID-gestütztes System wäre hier vorteilhafter, heißt es hierzu vom Sicherheitsspezialisten Sympatron aus Lehrte bei Hannover. „Unsere Lösung RFID Blood Guard erlaubt eine weitgehende Digitalisierung beim Umgang mit Blutspenden. Der Bestand wird dabei kontinuierlich und in Echtzeit protokolliert.“, sagt Steffen Große vom Business Development des Unternehmens. Dabei sichern Schnittstellen den Datenaustausch zu den vorhandenen Labor- und Krankenhaus-Informationssystemen (LIS und KIS), aber auch zur ERP-Software der Klinik.
Menschliche Fehler nahezu ausgeschlossen
Blutspendedienste und die Krankenhäuser erhalten auf diese Weise einen genauen Überblick, in welchem Kühlschrank oder Kühlraum wie viele Blutbeutel lagern. Blood Guard verwaltet auch die Eigenschaften jedes einzelnen Blutbeutels wie die Haltbarkeitszeit, sodass die richtige Konserve schnell gefunden ist. „Das System erkennt und dokumentiert automatisch jeden Schritt der Konserve von der Spende bis zum Bett des Patienten. Menschliche Fehler werden nahezu ausgeschlossen“, stellt Steffen Große fest.
Überwachung der Kühlkette
Wenn zum Beispiel ein Arzt ein Blutprodukt anfordert, weist das System das Personal automatisch auf die Blutbeutel hin, deren Ablaufdatum kurz bevorsteht. So können Verluste im ohnehin knappen Bestand an Blutkonserven reduziert werden. Dabei hilft, dass jede Entnahme eines Blutbeutels aus der Kühlung – ebenso jeder Eingang – automatisch erfasst wird. Auf diese Wiese wird die Kühlkette konsequent überwacht. Blutbeutel, die längere Zeit nicht in der Kühlung waren, können nicht wieder automatisch in das System eingebucht werden, sondern werden zur Sicherheit der Patienten als abgelaufen registriert.
Effiziente RFID-Technologie
Die Sympatron-Lösung „Blood Guard“ nutzt die Möglichkeiten der RFID-Technologie. Dazu installiert das Unternehmen an wichtigen Stationen RFID-Scanner. Alle Blutprodukte oder andere Geräte in einem Krankenhaus werden automatisch erfasst und jeder Bereichswechsel wird protokolliert. Alternativ können mobile Geräte eingesetzt werden, die auch Barcodes erfassen. Ebenso wie von den stationären „Kollegen“ werden die Daten der passiven RFID-Etiketten vollkommen berührungslos auf Entfernungen bis zu zwei Metern ausgelesen.
Das macht den Blood Guard leistungsfähig: Werden zum Beispiel Blutbeutel von einer in die andere Abteilung des Krankenhauses verlegt, können die festinstallierten Scanner die Daten von bis zu 80 Blutbeuteln in einem Zug erfassen. „Aber auch dort, wo Blutbeutel händisch erfasst werden, bringt RFID-Technologie Vorteile, weil der Scanvorgang schneller abläuft“, sagt Steffen Große.
Zugriff auf Fördermittel möglich
Mehr Effizienz und mehr Sicherheit in den Arbeitsabläufen, eine verbesserte Dokumentation und gesicherte Qualitätsstandards: Das sind die Bedingungen, unter denen das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) den Krankenhäusern in Deutschland finanzielle Mittel für die Digitalisierung und Modernisierung ihrer IT-Systeme bereitstellt. „RFID Blood Guard hilft den Häusern, genau diese Anforderungen zu erfüllen und dadurch, Zugriff auf öffentliche Förderung zu erhalten“, sagt Steffen Große.
Das Familienunternehmen Sympatron ist ein Systemintegrator, der Sicherheits- und Zutrittslösungen für eine Vielzahl von Branchen plant und installiert. Durch eine eigene Entwicklungsabteilung können Schnittstellen, Erweiterungen und kundenspezifische Anforderungen umgesetzt werden.