Immer mehr Arzneimittelpackungen verfügen über einen digitalen Fälschungsschutz. Vor einem Jahr eingeführt, bewährt sich hier mit täglich mehr als sechs Millionen Scans in Apotheken und Pharma-Großhandel das digitale System „SecurPharm“.
Im Februar 2019 ging das SecurPharm-System für die Umsetzung der EU-Fälschungsschutzrichtlinie in Apotheken, Kliniken, pharmazeutischen Großhandlungen und Pharmaunternehmen an den Start. Nahezu alle verschreibungspflichtigen Arzneimittel, die seitdem in Verkehr gebracht werden, müssen zusätzliche Sicherheitsmerkmale – einen Erstöffnungsschutz und eine individuelle Packungsnummer – tragen und werden noch einmal auf Echtheit geprüft, ehe sie den Patienten erreichen. Patienten bringt dies einen besseren Schutz vor gefälschten Arzneimitteln.
Der SecurPharm e. V. als zuständige Organisation für die Echtheitsprüfung von Arzneimitteln in Deutschland sieht nach einem Jahr neben Erfolgen auch Herausforderungen. Die Organisation wird im zweiten Jahr an der Systemperformance arbeiten, auch in Koordination mit den Schutzsystemen anderer EU-Länder.
„Die Einführung des SecurPharm-Systems verlief erfolgreich, auch wenn noch einige Herausforderungen vor uns liegen. Die gründliche Vorbereitung und die Testmöglichkeiten haben dazu geführt, dass die Marktteilnehmer die Umstellung auf den digitalen Ausweis für Arzneimittelpackungen pünktlich und flächendeckend zum Stichtag vollzogen haben“, erläutert SecurPharm – Geschäftsführer Martin Bergen. Die Einführung des Systems sei erst der Beginn eines längeren Weges zu einem europaweit verbesserten Fälschungsschutz.
Die Umstellung auf diesen digitalen Fälschungsschutz war trotz des organisatorischen, technischen und finanziellen Aufwandes nicht nur ein gesetzlicher Auftrag, sondern fand von Beginn an eine hohe Akzeptanz bei Pharmaunternehmen, Großhändlern und Apotheken. Zum Systemstart waren fast alle erwarteten Teilnehmer mit dem SecurPharm-System verbunden. Derzeit nutzen mehr als 19.000 Apotheken, über 400 Krankenhausapotheken, fast tausend Großhändler und 386 Hersteller das System.
Das SecurPharm-System wurde von den Partnern des Arzneimittelvertriebs – den Verbänden der Pharmaindustrie, des pharmazeutischen Großhandels sowie der Apothekerschaft – gemäß den Vorgaben der EU-Fälschungsschutzrichtlinie aufgebaut. Es ist eingebettet in ein europaweites Schutzsystem gegen gefälschte Arzneimittel. Zunächst gingen in 26 EU-Mitgliedstaaten sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein die Sicherheitssysteme in Betrieb. Bis 2025 kommen die Systeme Italiens und Griechenlands dazu.