Die Kliniken des Landkreises Lörrach haben kurz nach der Grundsteinlegung für ihr neues Zentralklinikum auch konkrete Schritte für die künftige, digitale Patientenversorgung festgelegt.
Die Deutsche Telekom wird die Einrichtung mit über 20 Fachabteilungen und rund 2.200 Mitarbeitenden mit dem Krankenhaus-Informationssystem (KIS) „iMedOne“ ausstatten. Die bisherigen vier Standorte in Lörrach, Schopfheim und Rheinfelden ziehen auf digitaler Ebene bereits zwei Jahre vor der geplanten Inbetriebnahme des Klinikneubaus im Jahr 2025 zusammen.
„Dank des Krankenhauszukunftsgesetzes können wir diese Digitalisierungsoffensive weit vor der Eröffnung unseres neuen Klinikums starten und nach dem Umzug reibungslos mit dem iMedOne-System weiterarbeiten“, erklärt Geschäftsführer Marco Clobes, der den Bereich IT bei den Lörracher Kliniken verantwortet. Der Bund hat Fördergelder in Höhe von rund 4,3 Milliarden Euro bereitgestellt, damit Krankenhäuser in moderne Notfallkapazitäten, die Digitalisierung und ihre IT-Sicherheit investieren können. „Davon können unsere Kliniken profitieren…“, ergänzt Clobes. Das Krankenhaus-Informationssystem iMedOne erfüllt alle Voraussetzungen des KHZG, um die entsprechenden Fördergelder zu erhalten.
Tablets statt Krankenakten
Nach der Ablösung der bestehenden Systeme erfolgen ab 2023 die Visiten in allen Häusern mit mobilen Helfern: Anstatt durch dicke Papierakten zu blättern, können die Klinikmitarbeitenden auf den Displays ihrer Tablets die gewünschten Informationen abrufen. Das gilt auch für Röntgenbilder, Laborwerte oder Behandlungsverläufe. Aktuelle Änderungen im Krankheitsverlauf lassen sich zudem ohne Zeitverlust vor Ort dokumentieren und kontrollieren.
Sichere, digitale Dokumentation
Pflegekräfte können mit „iMedOne“ während der Visite die Vitalwerte erfassen, Auffälligkeiten notieren und Aufgaben verwalten. Es lassen sich auch Fotos aufnehmen und direkt in der Krankenakte speichern, zum Beispiel um Wundheilprozesse festzuhalten. „Die Bedienoberflächen des Systems und der App haben wir so konzipiert, dass jeder damit sehr schnell zurechtkommt“, erklärt Geschäftsführer Telekom Healthcare Solutions Michael Waldbrenner. „Wir gestalten unsere Lösungen so einfach, dass die Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte entlastet werden und so mehr Zeit für die Patienten haben.“
Datenschutzkonforme Kommunikation
Die Kommunikation innerhalb der Kliniken sowie die Anbindung an die Telematikinfrastruktur wird komfortabler und zu hundert Prozent datenschutzkonform erfolgen: Das Personal hat den Verlauf eines Auftrags stets im Blick, Automatisierung erleichtert das Verfassen von Aufnahme-, Verlegungs- und Entlassungsbriefen oder OP-Berichten. Aufträge an Leistungsstellen oder die Datenübermittlung an externe Stellen wie Hausärzte oder Rehazentren erfolgen per Mausklick. Zuweisende Ärzte oder auch die Patienten selbst können künftig über das integrierte Patientenportal Termine in den Kliniken des Landkreises Lörrach buchen, Dokumente hochladen oder Medikationspläne abrufen.
Insgesamt nutzen rund 240 Krankenhäuser in Deutschland das KIS des Bonner Telekommunikationskonzerns.