Der Mainzer Forscher Claus Pietrzik erhält 120.000 Euro von der Alzheimer Forschung Initiative e.V. Sein Ziel ist es, die Blut-Hirn-Schranke gegen Alzheimer besser zu stimulieren.
Ein charakteristisches Merkmal der Alzheimer-Erkrankung sind Eiweißablagerungen aus Beta-Amyloid, die sich im Krankheitsverlauf zu Plaques zusammenlagern. Diese Plaques stören die Kommunikation zwischen den Nervenzellen im Gehirn. Die Anreicherung von Beta-Amyloid im Gehirn kann zwei Gründe haben: In Frage kommen eine vermehrte Produktion des giftigen Proteins oder ein verminderter Abbau.
Professor Dr. Claus Pietrzik von der Universitätsmedizin Mainz möchte den Abbau von Beta-Amyloid ankurbeln. Gefördert wird das dreijährige Forschungsprojekt von der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) mit 120.000 Euro.
Der Abtransport von Beta-Amyloid erfolgt zum Teil über die Blut-Hirn-Schranke. Sie wirkt dabei wie ein Filter, indem sie nur bestimmte Stoffe aus der Blutbahn in das Gehirn hinein- und wieder hinauslässt. Für diesen Vorgang stehen unterschiedliche Transportsysteme zur Verfügung.
Effizienterer Abtransport von Beta-Amyloid
„Je älter wir werden, desto schlechter wird Beta-Amyloid aus dem Gehirn abtransportiert und lagert sich demnach im Gehirn ab. Wir möchten einen neuen therapeutischen Ansatz überprüfen, bei dem wir versuchen, den Abtransport von Beta-Amyloid über die Blut-Hirn-Schranke zu stimulieren“, erklärt Pietrzik vom Institut für Pathobiochemie der Universitätsmedizin Mainz.
Im Rahmen des Projekts versucht der Forscher ein Transportprotein an der Blut-Hirn-Schranke außerhalb des Gehirn zu stimulieren, das den Abtransport von Beta-Amyloid ermöglicht. „Wir erhoffen uns so, einen neuen Ansatzpunkt zur Behandlung der Alzheimer-Erkrankung zu finden“, führt er aus.
AFI unterstützt elf neue Forschungsprojekte
Die in Düsseldorf ansässige Alzheimer Forschung Initiative e.V. ist der größte private Förderer der Alzheimer-Forschung an deutschen Universitäten und öffentlichen Einrichtungen. Aktuell kann die AFI elf neue Forschungsprojekte mit insgesamt 969.940 Euro unterstützen. Insgesamt konnten bislang 312 Forschungsaktivitäten von engagierten Wissenschaftlern mit über 12,2 Millionen Euro finanziert werden. Gefördert werden derzeit Projekte in den Bereichen Ursachen-, Diagnose-, Präventions- und Therapieforschung an den Hochschul- und Institutsstandorten Berlin, Bonn, Bremen, Frankfurt, Göttingen, Hamburg, Köln, Mainz, Tübingen und Ulm.