Eine Technologie für gemeinsames, chirurgisches Training über größere Distanzen hinweg entwickeln Wissenschaftler der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Mithilfe von Virtual-Reality (VR) können Ärzte damit von verschiedenen Orten aus gleichzeitig Operationssituationen simulieren. Dadurch sollen sie effektiver für Notfälle und seltene Komplikationen trainieren können. Darüber hinaus erlaubt es die Technologie, spezialisiertes Wissen über große Distanzen hinweg auszutauschen.
Chirurgisches Training wie im echten OP
Entwickelt wird die Technologie im Rahmen eines Forschungsprojekts am Forschungscampus STIMULATE. Operateure sollen sich damit in einer virtuellen Realität wie im tatsächlichen Operationssaal bewegen und agieren können. Dazu nutzen sie Virtual-Reality-Brillen, digital vernetzte Werkzeuge und sogenanntes hybrides Tracking: Die Personen können unter anderem mit von Tiefenkameras und Bewegungssensoren im virtuellen Raum verortet werden.
„Die Mensch-Computer-Interaktion ist eine Schlüsseltechnologie in der Medizintechnik“, sagt der Projektleiter Juniorprofessor Dr. Christian Hansen von der Fakultät für Informatik. „Wir sind am Forschungscampus STIMULATE sehr froh, in diesem Bereich in den nächsten drei Jahren zu forschen.“ Das Projekt biete die Möglichkeit, sich mit neuen Interaktions- und Visualisierungstechniken im Bereich Virtual Reality auseinanderzusetzen und gemeinsam mit klinischen Partnern neue Lösungen zu entwickeln.
Für das Projekt arbeiten die Magdeburger Computervisualisten eng mit der Universitätsmedizin Mainz und der Harvard Medical School in den USA zusammen. Außerdem sind die Magdeburger Firmen metraTec und 2tainment an dem Projekt beteiligt und entwickeln notwendige Technologien. Das Forschungsprojekt läuft noch bis 2021 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 1,6 Millionen Euro gefördert.