Viel Aufmerksamkeit für Diabetes-Forschung

Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) konnte den 70. Geburtstag des Landes Nordrhein-Westfalen erfolgreich dafür nutzen, die Öffentlichkeit auf seine Forschungsarbeit aufmerksam zu machen.

Kennzeichnendes Merkmal der Forschung am DDZ ist die Vernetzung von molekularer und zellbiologischer Grundlagenforschung mit klinischen und epidemiologischen Ansätzen. Eigentlich ein schwieriges Thema, mit dem man die Bevölkerung aber dennoch „packen“ kann. Die große, öffentliche Feier zum gemeinsamen 70. Geburtstag des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und der Landeshauptstadt Düsseldorf nutzte jetzt das in der NRW-Hauptstadt ansässige DDZ, um Fragen anzusprechen, die jeden Bürger betreffen: Woran merke ich, dass ich Diabetes habe? Schützt Kaffee vor Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes? Was ist eine Fettleber?

Im Veranstaltungszelt des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung (MIWF) diskutierte das DDZ-Forscherteam intensiv Fragen der Bürgerinnen und Bürger etwa zu aktuellen Entwicklungen, Behandlungsformen und präventiven Therapieansätzen in der Diabetesforschung. An einer Reaktionswand zeigten besonders Kinder im Wettbewerb mit ihren Eltern geschickt, wie man schnell reagiert.

Politprominenz zu Besuch

Auch NRW-Forschungsministerin Svenja Schulze, NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zeigten trotz sonnig-heißer Temperaturen, wie aktiv sie sind. Die Handkraftmessung: Für die Ministerpräsidentin und beide Ministerinnen kein Problem. Darüber hinaus erfuhren sie, dass eine familiäre Veranlagung, zu wenig Bewegung und Übergewicht die wichtigsten Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes sind.

Studien über den Typ-2-Diabetes zeigen, dass bei der Prävention neben der Bewegung die Ernährung eine wichtige Rolle spielt. Während vollkorn- und ballaststoffreiche Lebensmittel, Kaffee, fettarme Milchprodukte und grünes Blattgemüse vor dem Diabetes schützen, erhöht eine unausgewogene Ernährung das Krankheitsrisiko. „Der Verlauf der Diabetes-Erkrankung lässt sich durch eine vernünftige Lebensweise günstig beeinflussen“, betont Professor Dr. Michael Roden, wissenschaftlicher Geschäftsführer und Vorstand des Deutschen Diabetes-Zentrums.

Volkskrankheit

Insgesamt sind in Deutschland aktuell etwa 7,5 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Das entspricht mehr als neun Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Im Rentenalter leidet jeder vierte 80-jährige an Typ-2-Diabetes. Der Diabetes mellitus bezeichnet eine heterogene Stoffwechselstörung, dessen gemeinsames Merkmal die Hyperglykämie (= ein erhöhter Blutzuckerspiegel) ist. Der Erkrankung liegen unterschiedliche Faktoren in der Entstehung und Entwicklung zu Grunde, die die Forscherinnen und Forscher am DDZ im interdisziplinären Verbund gemeinsam untersuchen.