Nachdem die Telekom die notwendige Zulassung durch die gematik erhalten hat, startet der Konzern jetzt einen Feldtest zur digitalen Kommunikation im Gesundheitswesen (KIM).
Im Rahmen des Feldtests wird unter anderem der Austausch von sicheren und signierten, elektronischen Arztbriefen zwischen Krankenhäusern, Arztpraxen, Zahnarztpraxen oder auch Kassenzahnärztlichen Vereinigungen erprobt. Der Test wird in einem Krankenhaus, 50 Arztpraxen, 16 Zahnarztpraxen sowie vier Kassenzahnärztlichen Vereinigungen durchgeführt und soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Dabei arbeitet das Bonner Unternehmen mit der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung sowie den Kassenzahnärztlichen Vereinigungen Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Nordrhein zusammen.
KIM kann entweder mit herkömmlichen E-Mail-Programmen genutzt oder in Praxisverwaltungs- beziehungsweise Krankenhausinformationssysteme integriert werden. „KIM erleichtert die intersektorale Kommunikation, verringert die Kosten, ist schneller und insbesondere sicherer“, erklärt Frank A. Schloße, Deutsche Telekom Healthcare Solutions.
Neben der Übermittlung von elektronischem Arztbriefen wird als erste Anwendung auch der Versand der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU) ab dem 1. Oktober 2021 umgesetzt. Weitere Anwendungen sind der elektronische Versand von Heil- und Kostenplänen, Befunden, Bescheiden, Abrechnungen und Röntgenbildern.
Absender eindeutig nachvollziehbar
KIM ist der erste, bundesweite und sektorenübergreifende Kommunikationsdienst im Gesundheitswesen. Er ermöglicht den Versand vertraulicher Nachrichten, Daten und weiterer Dokumente wie Arztbriefe und Abrechnungen. Der Schutz von Patientendaten wurde in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie dem Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit entwickelt. Für ein hohes Maß an Datensicherheit sind KIM-Nachrichten verschlüsselt und signiert. Zudem lässt sich die Nachricht dem Weg zwischen Sender und Empfänger nicht unbemerkt verändern.
Teilnehmer am Kommunikationsdienst KIM müssen sich registrieren. Dabei wird ihre Identität überprüft. So soll sich eindeutig nachvollziehen lassen, von wem eine Nachricht stammt. Alle Teilnehmer werden in einem zentralen Adressbuch verzeichnet. Zunächst soll KIM für Ärzte und Zahnärzte starten, danach sollen weitere Nutzergruppen wie Apotheker, Physiotherapeuten und Pflegeberufe folgen.