Software prüft Stoffwechsellage nach COVID-19 Impfungen

COVID19-Impfung
COVID19-Impfung: Veränderung der Stoffwechsellage bei Diabetes-Patienten nach Impfung noch ungeklärt (Foto: geargodz/123rf.com)

Bislang ist wissenschaftlich nicht geklärt, ob und inwieweit sich COVID-19 Impfungen auf den Blutzuckerverlauf von Diabetes-Patienten auswirken. Eine neue Software soll erste Anhaltspunkte liefern.

Immer öfter berichten Diabetes-Patienten, dass sich ihre Stoffwechsellage nach Impfung gegen das COVID-19 Virus deutlich verändert habe. Manche beobachten danach eine Verschlechterung der Blutzuckerwerte, während andere Patienten eine deutliche Verbesserung oder Stabilisierung wahrnehmen.

Bislang ist wissenschaftlich noch nicht geklärt, ob bzw. inwieweit die Impfungen gegen das COVID-19 Virus sich auf den Blutzuckerverlauf von Diabetes-Patienten auswirken. Die neue Version der Datenmanagementlösung Diabass (Hersteller: Mediaspects GmbH, Balingen) kann Ärzten nun helfen, erste Hinweise auf mögliche Auswirkungen der Vaxine zu entdecken. Hierzu werden die Daten der Patienten aus deren Blutzuckermessgerät oder rtCGM-System in die Software eingelesen oder aus einer Diabetes-Cloud importiert.

Veränderungen schnell erkennen

Diabass vergleicht dann die Stoffwechsellage der Patientenpopulation jeweils 90 oder 180 Tage vor und nach der Impfung. Die Ergebnisse werden in übersichtlichen Grafiken dargestellt und nach Altersgruppe und Geschlecht spezifiziert. Signifikante oder auffällige Veränderungen lassen sich so schnell erkennen und können auf Basis der von Diabass vermittelten Erkenntnisse dann näher untersucht werden. Über das integrierte Studienmodul „diabfield“ lassen sich die Ergebnisse auf Knopfdruck anonymisieren und an Forschungseinrichtungen übermitteln.

Datenübernahme aus Blutzuckermessgeräten

Die geräteoffene Datenmanagement-Software Diabass ist seit über 20 Jahren bei tausenden Arztpraxen und Kliniken im Einsatz. Europaweit werden damit die Daten von insgesamt über fünf Millionen Diabetes-Patienten verwaltet. Das Programm bietet verschiedene Auswertungsmöglichkeiten und erlaubt eine Datenübernahme aus allen gängigen Blutzuckermessgeräten, aus Insulinpumpen, rtCGM-Systemen und auch Blutdruckmessgeräten. Ebenso einfach lassen sich die Werte aus allen relevanten Diabetes-Clouds und Diabetes-Apps importieren. Aufgrund integrierter Schnittstellen (GDT, HL7) ist auch eine Anbindung an Praxissoftware und Klinikinformationssysteme möglich.

Die Software setzt dabei auf strikten Datenschutz: anders als bei cloudbasierten Lösungen zum Diabetes-Datenmanagement muss der Arzt keine von der Schweigepflicht geschützten Patientendaten an Pharmakonzerne oder sonstige Dritte offenbaren. Alle Daten werden ausschließlich lokal in der Praxis oder Klinik gespeichert.

Zur Unterstützung der Forschung zu COVID19 erlaubt das Unternehmen Mediaspects GmbH eine kostenfreie Nutzung ihrer Datenmanagementlösung „Diabass Pro“ bis zum 30. Juli 2022. Dieses Angebot für Ärzte/Kliniken begründet keinen Kaufdruck: die erfassten Werte lassen sich DSGVO-konform (Art. 20 DSGVO) exportieren und können dann auch mit anderer Software weitergenutzt werden. Arztpraxen und Kliniken können die kostenlose Nutzungslizenz per E-Mail covid19(at)diabass.de anfordern.