Hausärzteverband kritisiert Impf-Bürokratie

Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes Ulrich Weigeldt
Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes Ulrich Weigeldt: „Weniger Bürokratie beim Impfen gegen das Corona-Virus“ (Foto: Deutscher Hausärzteverband)

Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes Ulrich Weigeldt fordert für die Hausarztpraxen weniger Bürokratie beim Impfen gegen das Corona-Virus. 

Möglichst schnell möglichst viele Menschen gegen Covid-19 zu impfen ist fraglos die beste Strategie im Kampf gegen die Corona-Pandemie. „Wir müssen diese Bürokratie, die das begleitet, runterschrauben. Diese Impfung gegen Covid-19 ist eine Impfung wie jede andere auch: Es wird geimpft, es wird dokumentiert, aber es werden nicht neun oder zehn Seiten Papier ausgefüllt“, forderte Weigeldt im Interview mit dem Fernsehsender Phoenix.

Zu wenig Impfdosen

Die Erfahrungen aus den Pilotprojekten hätten gezeigt, dass die Hausärzte in Deutschland je nach Größe und Organisation bis zu 100 Patienten in der Woche impfen könnten. Jedoch seien die bis Ende April 2021 angekündigten bis zu drei Millionen Impfdosen für die Hausärzte nicht ausreichend, um die tatsächliche Impfkapazität der Hausarztpraxen auszuschöpfen. Dafür seien vier bis fünf Millionen Dosen erforderlich. Weigeldt unterstützte zugleich den Vorschlag, die auf Halde liegenden Impfdosen jetzt zügig einzusetzen und die Zweitimpfung zu strecken, bis die nächsten größeren Impfstoff-Lieferungen erfolgen.

Mit mehr als 30.000 Mitgliedern ist der Deutsche Hausärzteverband e.V. der größte Berufsverband niedergelassener Ärztinnen und Ärzte in Deutschland.