Siemens Healthineers hat auf einer Fachmesse in den USA eine App für die Virtual Reality-Brille Apple Vision Pro vorgestellt, die es ermöglicht, immersive, interaktive Hologramme des menschlichen Körpers, die durch medizinische Scans erfasst wurden, in der realen Umgebung zu betrachten.
Siemens Healthineers sieht in der Anwendung großes Potenzial für die Patientenkommunikation, die medizinische Ausbildung und die Operationsplanung. Die Visualisierung der Renderings über die App könnte bei der chirurgischen Planung und medizinischen Ausbildung helfen oder Betroffene dabei unterstützen, sich bevorstehende Eingriffe besser vorzustellen. Die Cinematic Reality-App ist ab sofort im Apple App Store erhältlich. Wer die HIMSS-Messe in Orlando/Florida besucht, kann die Neuentwicklung außerdem vom 12. bis 14. März 2024 am Siemens Healthineers Stand live erleben.
Fotorealistische Anatomie-Darstellungen
„Cinematic Reality gibt uns die Möglichkeit, in eine Welt fotorealistischer Darstellungen der menschlichen Anatomie einzutauchen“, meint Siemens Healthineers Leiter Digital and Automation Christian Zapf. „Wir sehen großes Potenzial sowohl für klinische Zwecke als auch für die medizinische Ausbildung.“ Das Apple-Produkt hält Zapf für den medizinischen Einsatz für perfekt geeignet.
Der räumliche, als Brille getragene Computer Apple Vision Pro verbindet digitale Inhalte mit der physischen Welt. Intuitive Gesten ermöglichen es den Usern, mit Apps zu interagieren, indem sie diese ansehen, mit den Fingern tippen, um etwas auszuwählen, ihre Hände bewegen, um zu scrollen, oder eine virtuelle Tastatur oder die Spracherkennung zur Texteingabe verwenden. Mit der Cinematic Reality-App auf Apple Vision Pro kann man in die Feinheiten klinischer Bilder zoomen, Inhalte vergrößern, ein Rendering des menschlichen Körpers drehen, und zweidimensionale Werkzeuge wie Scrolling nutzen. Klinische Fälle können direkt über die native App visualisiert werden – eine Verbindung zu einem zusätzlichen Computer ist nicht notwendig.
Unterstützung im Medizinstudium
Siemens Healthineers sieht in der Cinematic Reality-App „eine solide Grundlage für zukünftige Entwicklungen“. Die App könne dazu beitragen, Organe oder Körperteile realistischer darzustellen und damit Patienten klinische Fälle leichter verständlich zu machen, klinische Fragen rund um Überweisungen zu besprechen oder im Medizinstudium zu unterstützen. Außerdem könnte die App künftig chirurgisches Personal bei der präoperativen Planung unterstützen, die interdisziplinäre Kommunikation zwischen Fachleuten fördern, oder Nicht-Radiologinnen und -Radiologen und Betroffenen dabei helfen, Scans und ihren Gesundheitszustand besser zu verstehen.
„Wir haben den bestehenden Algorithmus von Cinematic Reality weiter optimiert, um rechenintensive Methoden auf dem M2-Prozessor von Apple Vision Pro zu ermöglichen“, erläutert Sebastian Krüger, leitender Entwickler der Cinematic Reality-App bei Siemens Healthineers. „Die Rendering-Technik wird verwendet, um die Art und Weise zu simulieren, wie Licht mit Objekten in einer virtuellen Umgebung interagiert. So werden eine hochrealistische Beleuchtung und Reflexionen in den resultierenden Bildern erzeugt.“