Sicherer Informations-Austausch im Gesundheitswesen

Sensible Patientendaten erfordern besonderen Schutz (Foto: © ipopba/123rf.com).

Als erster Fachdienst für den TI-basierten Kommunikationsstandard KIM wurde jetzt CGM KIM von der Gematik zugelassen. 

KIM (Kommunikation im Medizinwesen) ermöglicht erstmals einen sicheren Informationsaustausch zwischen allen Teilnehmern des Gesundheitswesens und das auch über Sektorengrenzen hinweg. Nach erfolgreicher Feldtesterprobung von KIM wurde CGM KIM nun als erster Fachdienst für die Anwendung KIM von der Gematik zugelassen. Alle TI-Teilnehmer können daher jetzt im CGM KIM-Online-Shop individuelle KIM-Adresse(n) und Postfächer bestellen. Zu diesen Teilnehmern zählen neben Ärzten, Zahnärzten, Psychotherapeuten und Apothekern auch die berechtigten Interessensvertretungen dieser Berufsgruppen.

Durch den Einsatz von KIM müssen Arztbriefe nicht länger per Post oder Fax versendet werden. Das soll den Arbeitsalltag erleichtern und gleichzeitig den Schutz von Patientendaten gewährleisten. „Bisher wurden medizinische Dokumente meist ausgedruckt und per Post oder Fax an den weiterbehandelnden Akteur gesendet. Dort mussten die Informationen zunächst händisch erfasst werden, um sie z. B. in der Patientenakte zu hinterlegen”, sagt Andreas Koll, Area Vice President Telematik bei CGM. Ein Verfahren, das nicht nur zeit- und arbeitsintensiv sei, sondern auch zu Fehlern führen könne. „KIM ermöglicht nun einen einfachen, schnellen, medienbruchfreien, sicheren und sektorenübergreifenden Informationsaustausch aller am medizinischen Behandlungsprozess beteiligten Akteure“, so Koll.

Aktion gestartet

Eine digitale und sichere Kommunikation ist auch mit Blick auf die aktuelle Pandemie wichtig. Deshalb bietet CGM allen, die jetzt bis zum 31. Oktober 2020 ein CGM KIM-Postfach bestellen, bis zum 31. März 2021 eine kostenlose Bereitstellung und Nutzung an. Parallel können Ärzte und Zahnärzte diese Zeit nutzen, um die Förderung für KIM zu beantragen.

Da E-Arztbriefe seit dem 1. Juli 2020 stärker gefördert werden, lohnt sich KIM auch wirtschaftlich. Für Portokosten gibt es hingegen nur noch eine Pauschale. Zudem soll neben dem E-Arztbrief künftig der Versand von Befunden, Bescheiden, Abrechnungen oder Röntgenbildern ausschließlich und gesetzlich verpflichtend über KIM erfolgen.