Der Rüstungskonzern und Automobilzulieferer Rheinmetall setzt auf den Markt für mobile Medizintechnik. Jetzt haben die Düsseldorfer die Firma Zeppelin Mobile Systeme GmbH (ZMS) übernommen.
Das auf Container- und Shelterlösungen für Einsätze in Krisengebieten spezialisierte Unternehmen aus Meckenbeuren am Bodensee wird in die Sparte Rheinmetall Project Solutions GmbH integriert, in der Rheinmetall Dienstleistungen für Streit- und Sicherheitskräfte bündelt.
Die ZMS mit ihren rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern soll die eigenen Fertigungskapazitäten, ihr Konstruktions- und Integrations-Know-How sowie ihre Branchenerfahrung in die Entwicklung des neuen Geschäftsfelds von Rheinmetall einbringen.
Funktionsräume im zivilen Sektor
Zu den wichtigsten Produkten des Spezialisten gehören Container- und Shelterlösungen, die vorrangig für mobile medizinische Funktionsräume im zivilen Sektor sowie für militärische Führungseinrichtungen genutzt werden. Diese Produkte und die dazugehörige Expertise in der Integration technischer sowie medizinischer Geräte und erweiterter Infrastruktur wird zunehmend auch im Zuge des Aufbaus und der Bereitstellung von Feldlagern für Einsatzkräfte weltweit genutzt.
Die Container- und Shelterlösungen der ZMS sollen den Einsatzkräften in allen Klimazonen eine Arbeitsumgebung ermöglichen, die sonst nur durch feste Infrastruktur zu realisieren ist. Der Rheinmetall-Konzern sieht in der mobilen Medizintechnik „ein stetig wachsendes Geschäftsfeld“. Experten gehen von einem jährlichen „Marktvolumen“ von rund 350 Milliarden Euro aus.
Das von der Rheinmetall Project Solutions GmbH angebotene Dienstleistungsspektrum umfasst Projektmanagement, Ingenieur-Design-Kompetenzen, integrierte Logistikdienstleistungen, Bereitstellung von Infrastruktur, Sensorik, Überwachungs- und Schutzsysteme und die Stellung von Personal – auch in gefährlichen Einsatzgebieten.
Wachstum durch Krisen und Klimaschäden
Im August 2021 erhielt Rheinmetall Project Solutions von der Bundeswehr einen Rahmenvertrag über die „Bereitstellung der Unterbringung im Einsatz“. Die Vereinbarung wurde mit dem Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) geschlossen. Außerdem beauftragte die Bundeswehr die Gesellschaft mit der Rundumüberwachung eines Feldlagers mittels eines Überwachungsfesselballons (Aerostats).