Digital Health als Beitrag zum Strukturwandel im Rheinischen Revier: Der Kreis Düren (NRW) will Modellregion für eine telemedizinische Versorgungsstruktur werden. Das Vorhaben soll die Gesundheitsversorgung verbessern und für neue Jobs sorgen.
Unter dem Projektnamen „digital health inovation #zukunftsrevier“ sollen im Kreis Düren neue telemedizinische Versorgungsstrukturen entstehen. ÄrztInnen und stationäre Einrichtungen sollen so untereinander besser vernetzt arbeiten. Zudem soll – bei Bedarf – zusätzliche Expertise über telemedizinische Konsile abgerufen werden können.
Das Projektvorhaben verfolgt darüber hinaus auch das Ziel, neue Arbeitsplätze in der Region zu schaffen. In der Gesundheitswirtschaft arbeiten einer lokalen Analyse zufolge bereits jetzt die mit Abstand meisten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Hier wird hohes Potenzial für zusätzliche Arbeitsplätze gesehen. Eine besondere Rolle übernimmt dabei die digital-unterstützte medizinische Versorgung, da sie ÄrztInnen in Praxen und Krankenhäusern dabei hilft, PatientInnen in der Region optimal zu versorgen. Das Vorhaben „digital health innovation #zukunftsrevier“ als Modellregion für digitale Medizin und Gesundheitswirtschaft soll diesen Digitalisierungsprozess maßgeblich vorantreiben.
Region wäre bundesweiter Vorreiter
Ziel ist es, eine telemedizinische Versorgungsstruktur aufzubauen, die niedergelassene MedizinerInnen und Krankenhäuser bedarfsorientiert unter- und miteinander verbindet. Mit Hilfe von Telekonsilen und über einen sicheren Datenaustausch über die eigene Institution hinaus soll medizinische Expertise flächendeckend verfügbar gemacht und die Versorgung in ländlichen Regionen gesichert – respektive verbessert – werden. Mit dem Projekt wäre Düren die bundesweit erste Laborregion für eine übergreifende, telemedizinisch unterstützte, vernetzte regionale Versorgung.
„Der Kreis Düren ist der ideale Standort, um Innovationen aus Medizintechnik und digitaler Medizin sowie damit verbundene Geschäftsmodelle zu entwickeln und zu erproben“, meint Wolfgang Spelthahn, Landrat des Kreises Düren. „Wir würden uns sehr freuen, mit dem Projekt nicht nur zum Strukturwandel in der Region beitragen und Arbeitsplätze in der Gesundheitswirtschaft steigern zu können, sondern vor allem die medizinische Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürgern langfristig zu sichern.“
Zusätzlich zu den Unternehmen und Start-ups der Region Düren werden Firmen außerhalb des Rheinischen Reviers eingeladen, ihre Produkte und Leistungen gemeinsam mit regionalen Gesundheitsversorgern, Krankenkassen, Start-ups, Hochschul- und Forschungspartnern in der neu enstandenen Laborregion im Revier zu entwickeln und zu testen. Das Projekt ist für einen Zeitraum von Januar 2023 bis Dezember 2026 geplant. Beantragt wurde ein Fördervolumen von rund 20 Millionen Euro.