Die Coronavirus-Infektionen unter Ärzten und Pflegekräften nehmen zu. Die größte Gefahr ist eine unerkannte Ausbreitung in kritischen Bereichen. Ein neues Tool soll Krankenhäuser und Pflegeheime frühzeitig vor möglichen Infektionen in der Belegschaft warnen und steht ab sofort bundesweit zur Verfügung. Entwickelt wurde die Software teamPolly von der Bochumer smart-Q Softwaresysteme GmbH.
Im Fokus der Software steht die regelmäßige Abfrage von Covid-19-Symptomen in der Belegschaft. Die Umfragen lassen sich von den Mitarbeitern jederzeit am Smartphone, Tablet oder PC beantworten. Die Ergebnisse werden pseudonymisiert und zur Auswertung in Übersichten zusammengetragen. Dafür kommt der offizielle Algorithmus der Charité zum Einsatz, der das Infektionsrisiko in fünf Risikostufen einteilt. Auf diese Weise sollen mögliche Verbreitungswellen des Virus für Betriebsärzte und Personalverantwortliche frühzeitig zu erkennen sein. Auch für Personalengpässe soll dadurch besser geplant werden können. Zudem werden die Auswirkung von Gegenmaßnahmen messbar.
Klarer Bedarf in vielen Einrichtungen
Die Software teamPolly entstand im April. Mehrere Kliniken den Bedarf an einer Umfrage-Software erkannt und das Unternehmen smart-Q mit deren Entwicklung beauftragt. „Die unerkannte Ausbreitung von Covid-19 stellt ein erhebliches Risiko für die Versorgungs- sicherheit dar“, sagt Daniel Zenz, Geschäftsführer von smart-Q. Deshalb gelte es, Warnzeichen frühzeitig und systematisch zu erfassen. „Dafür haben wir eine unkomplizierte Lösung auf die Beine gestellt, die wir jetzt in möglichst vielen Einrichtungen ausrollen“, so Zenz weiter. Auch über die Pandemie hinaus kann die Software zum Einsatz kommen. Dazu stehen zusätzliche Fragebögen zur Verfügung, etwa zum Stresslevel der Mitarbeitenden. Auch eigene Umfragen lassen sich durchführen.