NRW-Telemedizinprojekt kommt an

Im Rahmen des Telemedizinprojektes TELnet@NRW wurden bereits 10.000 Patienten betreut. Bei dem Projekt arbeiten Experten der beiden Universitätskliniken Aachen und Münster sowie Partner aus 17 Kooperationskrankenhäuser zusammen.

Insbesondere für kleinere Krankenhäuser könnten solche telemedizinisch gestützten Versorgungsverbünde eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige Versorgung sicherstellen. Über Televisiten haben die am Projekt beteiligten Krankenhäuser und Ärzte die Möglichkeit, sich mit infektiologischen und intensivmedizinischen Experten der Universitätskliniken Aachen und Münster über die Optimierung der Behandlung auszutauschen. Auf diese Weise sollen Diagnostik und Therapie individuell bei jedem Patienten abgesichert werden können. Typische Themen einer solchen Televisite sind beispielsweise lebensbedrohliche Infektionen, schwerer septischer Schock, Lungenversagen sowie unklare Befunde, erforderliche Änderungen der Medikation oder die Notwendigkeit von Verlegungen zu spezialisierten Therapieformen.

Zusammenarbeit kommt an

Die am Projekt beteiligten Ärzte finden die krankenhausübergreifende Zusammenarbeit sinnvoll. „In der Uniklinik gibt es in manchen Fällen fachrichtungsbezogene Expertise, die wir hier nicht vorhalten können. Ein infektiologisches Team ist hier beispielsweise nicht personell vor Ort. Da ist es natürlich schön, rund um die Uhr Kontakt zu den Experten der Uniklinik aufnehmen zu können“, sagt Dr. med. Tobias Mock, Oberarzt im Team der Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Kooperationskrankenhaus Josephs-Hospital Warendorf. „Wir haben gute, kompetente Ärzte in der Peripherie kennengelernt. Gemeinsam konnten wir sicherlich dazu beitragen, die Patienten in kleineren, peripheren Krankenhäusern besser zu versorgen“, ergänzt Dr. med. Jan Englbrecht, Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Münster.

Gute Aussichten

Das Projekt steht am Ende der Erfassungsphase. „Die bisher gesammelten Erfahrungen zeigen einen günstigen Einfluss auf die gemeinsame Versorgung der Intensivpatientinnen und -patienten“, sagt Dr. med. Robert Deisz, Oberarzt an der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care der Uniklinik RWTH Aachen. Im Fall einer erfolgreichen Schlussevaluation wollen die am Projekt Beteiligten deshalb gemeinsam mit den Kostenträgern an einer Verstetigung dieser Versorgungsform arbeiten.