Siemens Healthineers und Biogen wollen gemeinsam neue Anwendungen im Bereich der Magnetresonanztomographie (MRT) entwickeln. Ziel der Zusammenarbeit ist die Quantifizierung wichtiger Biomarker für die Krankheitsaktivität und den Krankheitsverlauf der Multiplen Sklerose (MS).
„Durch die Zusammenführung des gemeinsamen Know-hows von Siemens Healthineers und Biogen auf dem Gebiet der medizinischen Bildgebung bzw. der Neurologie möchten wir neue Messwerkzeuge entwickeln, die die speziellen technischen Herausforderungen der MS meistern“, sagt Dr. Christoph Zindel, Geschäftsführer Magnetresonanztomographie bei Siemens Healthineers und führt aus: „Unser gemeinsames Ziel ist es, eine Lösung zu schaffen, die in die bestehenden Arbeitsabläufe in der Radiologie integriert und dadurch nahtloser Bestandteil der Routineversorgung werden kann.“ Die neue Lösung soll dem behandelnden Neurologen neue und wertvolle Informationen liefern, ohne die Kosten zu erhöhen oder das Gesundheitssystem zu belasten.
Die Magnetresonanztomographie wird routinemäßig zur Unterstützung von Ärzten in der MS-Diagnostik eingesetzt. Sie misst die Krankheitsaktivität und überwacht das Ansprechen auf die Therapie. Die qualitative Auswertung durch Ärzte erfolgt anhand eines Vergleichs aktueller und früherer MRT-Aufnahmen. Aus zahlreichen Studien geht hervor, dass quantitative MRT-Messungen zusätzliche Informationen zu Krankheitsprognose und Behandlungsergebnissen liefern können. Allerdings sind Technologien für die quantitative Messung mit der für MS erforderlichen Präzision und Empfindlichkeit derzeit in der Regel nur in Forschungsumgebungen verfügbar. Mit der Entwicklung und Validierung automatisierter MRT-Anwendungen zur Quantifizierung wichtiger Biomarker für MS, einschließlich neuer T2-Läsionen und Gehirnatrophie, können die Patienten am Point-of-Care von der Verfügbarkeit aussagekräftigerer Daten profitieren.
„Wir bei Biogen glauben, dass die Verfügbarkeit hochwertiger, standardisierter Daten am Point-of-Care zu einem besseren Verständnis der MS, zu besser begründeten Behandlungsentscheidungen und letztlich zu besseren Ergebnissen für die Patienten führt“, sagt Dr. Richard Rudick, Vice President Development Sciences, Biogen. Die Fähigkeit, während der klinischen Alltagspraxis forschungsrelevante Daten zu erzeugen, kann nach Einschätzung von Dr. Rudick das Entwicklungspotenzial des Gesundheitssystems hin zur Präzisionsmedizin freisetzen.