Mobiles MRT für medizinische Diagnosen

Nils Allek (l.) und Prof. Dr. Benjamin Meküc (r.) arbeiten an der FU Dortmund gemeinsam am Low-Field-MRT. (Foto: Benedikt Reichel/ Fachhochschule Dortmund)
Nils Allek (l.) und Prof. Dr. Benjamin Meküc (r.) arbeiten an der FU Dortmund gemeinsam am Low-Field-MRT. (Foto: Benedikt Reichel/ Fachhochschule Dortmund)

Kleiner, leichter und beweglicher ist ein Magnetresonanztomografie-Gerät (MRT) für medizinische Diagnosen, an dem Forschende arbeiten. Das Gerät kostet nur einen einen Bruchteil der großen MRT-Röhren.

„Wir knüpfen mit unserer Arbeit an die Ursprünge des MRT an“, sagtProf. Dr. Benjamin Meküc vom Fachbereich Informationstechnik der FH Dortmund, an dem das Gerät entwickelt wird. Denn Anfang der 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts hat die Magnetresonanztomografie mit Magnetfeldern niedriger Stärke gearbeitet. Die Stärke war jedoch stetig gesteigert worden, um genauere Bilder von Organen und Gewebe zu erhalten. Inzwischen werden supraleitende Magnete eingesetzt. Sie erzeugen zwar ein starkes Feld, müssen jedoch aufwendig mit flüssigem Helium gekühlt werden.

Im Projekt „A4IM“ nutzen die Forschende nun wieder weniger starke Magnetfelder. „Das ist möglich, weil die Signalverarbeitung inzwischen viel besser ist“, so Menküc. Das Magnetfeld müsse nicht mehr 100 Prozent homogen sein. „Kleinere Inhomogenitäten können wir technisch ausgleichen“, erklärt der Forscher. Dadurch entstehen neue Möglichkeiten für kostengünstigere MRT-Geräte. Aus diesem Grund wird das Projekt von der Europäischen Union das Projekt, an dem neben der FH Dortmund auch weitere europäische Hochschulen und Forschungsinstitute beteiligt sind, mit insgesamt etwa 2,5 Millionen Euro. „Alle Partner arbeiten an einem eigenen Prototyp, aber jede Einrichtung hat ihren Schwerpunkt. Die FH Dortmund ist federführend bei der Entwicklung der Steuerungselemente und der dafür nötigen Programmierung“, sagt Menküc. Daten würden mit den Partnern ausgetauscht. 

Für seine Abschlussarbeit im Studiengang Digitale Technologien an der FH Dortmund hat Nils Allek am Prototyp des Low-Field-MRT mitgearbeitet. Er ist nun wissenschaftlicher Mitarbeiter in dem Projekt. „Die Prototypen sind deutlich kleiner als gängige MRT-Geräte“, so Allej. Dadurch lassen sich zum Beispiel Kopf, Arm oder Beine separat im bildgebenden Verfahren untersuchen. Zudem wiegen die kleineren Geräte nur 200 Kilogramm statt mehrerer Tonnen. Sie lassen sich leichter transportiert und können dank der niedrigeren Kosten auch dort eingesetzt werden, wo sich ein großes MRT nicht rechnet. Die Kosten für ein Low-Field-MRT liegen laut Menküc bei rund 50.000 Euro – das ist ein Bruchteil der Anschaffungskosten für die mehrere Millionen teuren Großgeräte. Das Forschungsprojekt läuft noch bis 2026. Wenn sich die Prototypen als so zuverlässig erweisen, wie die ersten Daten vermuten lassen, streben die Projektpartner ihre medizinische Zulassung an.