Mehr Zeit für PatientInnen im Kreisklinikum Siegen

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Am Kreisklinikum Siegen erfassen Pflegekräfte über spezielle Systeme die Vitalparameter direkt am Patientenbett. Die Datenübertragung erfolgt danach per Klick automatisch in das Krankenhausinformationssystem. Bis zu drei Minuten pro Patient oder Patientin lassen sich so im Vergleich zu der papierbasierten Dokumentation sparen.

Die Pflegedokumentation am Kreisklinikum Siegen funktioniert komplett digital: Die Welch Allyn Connex Spot Monitore von Baxter messen Blutdruck, Sauerstoffsättigung, Pulsrate und Atemfrequenz direkt papierlos am Patientenbett. Sobald die Pflegekraft auf dem Touchscreen auf „Speichern“ drückt, erfolgt die automatische Übertragung der Messwerte in die digitale Patientenkurve des Krankenhausinformationssystem M-KIS von Meierhofer. Die Daten sind danach sofort in der Patientenakte und je nach Szenario auch in der Manchester-Triage-Dokumentation in M-KIS für alle Klinikmitarbeitenden sichtbar, sofern diese die dazu erforderlichen Berechtigungen haben.

Zeitersparnis

Eine im April und Mai 2022 durch Baxter durchgeführte stichpunktartige Beobachtung der Messdauer bei der Vitalwerteerfassung auf zwei Stationen am Kreisklinikum Siegen bei insgesamt 29 PatientInnen zeigt die Ersparnis. Hierbei wurden drei verschiedene Situationen per Stoppuhr begleitet: Im ersten Szenario erfasst die Pflegekraft die Vitaldaten manuell am Patientenbett und dokumentiert diese anschließend auf Papier. Im zweiten Szenario erfolgt die Vitaldatenerfassung mit Hilfe der Welch Allyn Spot Monitore, die anschließende Dokumentation findet aber noch auf Papier statt. Im dritten Szenario wird die Vitaldatenerfassung ebenfalls mit Hilfe der Vitalzeichenmonitore vorgenommen, die Daten werden jedoch digital in M-KIS übertragen. Die Messung zeigte, dass Pflegekräfte bei der komplett digitalen Vitaldatenerfassung bis zu drei Minuten mehr Zeit am Patientenbett gewinnen, als im ersten Szenario bei der manuellen Vitaldatenerfassung mit papierbasierter Dokumentation. Im Durchschnitt ergibt sich daraus eine Zeitersparnis von 63 Prozent.

„Unser Anliegen bei Baxter ist es, eine effizientere Pflege zu ermöglichen und Pflegeergebnisse zu verbessern. Die effiziente Gestaltung der Arbeitsabläufe im Pflegealltag erreichen wir durch unsere innovativen Technologien, die maßgeblich zur Messgeschwindigkeit beitragen“, sagt Steffen Bärenwald, Business Unit Head für Frontline Care Germany bei Baxter. Dazu liefere die hier stichpunktartig erfasste Zeitersparnis einen sehr guten Beleg. Danach leiste die automatische Übertragung in die elektronische Patientenakte ihr Übriges. Die Pflegekraft werde durch die automatische Messung und Dokumentation der Vitalzeichen auf den Normalstationen entlastet und habe mehr Zeit für die Pflege.

Stationsübergreifende Workflows

Das Kreisklinikum Siegen profitiert dabei auch von effektiveren, stationsübergreifenden Workflows sowie einer einheitlichen Dokumentation und Datenbasis. Gleichzeitig erhöht sich die Patientensicherheit durch Minimierung des Risikos von fehlerhafter Datenübertragung.

„Bisher wurden die Werte nach dem Messen auf Handzetteln notiert und mussten später von der Pflegekraft in die digitale Patientenakte von Hand übertragen werden oder wurden sogar ganz und gar auf Papier festgehalten“, sagt Rainer Denker, Kaufmännischer Direktor, Prokurist und Leiter für IT Compliance, Vertragsmanagement und Zukunftsprojekte am Kreisklinikum Siegen. Mit dem neuen Workflow könnten sich die Pflegekräfte als erstes direkt am Gerät mit ihrer Personalnummer mittels Barcode einloggen und im zweiten Schritt den PatientInnen per Barcode-Scan auf dem Patientenarmband sicher und verwechslungsfrei identifizieren. Auch Übertragungsfehler würden damit ausgeschlossen.

Übergreifende Digitalisierungsstrategie

Das Kreisklinikum Siegen verfolgt eine übergreifende, großangelegte Digitalisierungsstrategie in allen zwölf Fachkliniken. Ziel ist es, die Papierakte vollständig abzulösen. Das Klinikum, das seit mehr als 20 Jahren das Krankenhausinformationssystem M-KIS von Meierhofer im Einsatz hat, wechselte in einem mehrstufigen Prozess auf die neue Generation von M-KIS. Mit dem Umstieg auf die digitale Fieberkurve in M-KIS und der Ausweitung des Patientendatenmanagementsystems M-PDMS der Meierhofer Medizintechnik GmbH auf der Intermediate Care und Stroke Unit sowie auf einer Weaningzentrum hat das Kreisklinikum die Arbeit auf Papier bereits deutlich reduziert. Mit dem Produktivstart der neuen Medikationslösung, der Mitte Mai 2022 stattgefunden hat, und dem Go-Live der mobilen Lösungen, ist die Papierakte komplett entfallen.