Neuartige, lebende Schäume könnten künftig dazu beitragen, dass Knochenbrüche besser heilen und der Verschluss von Wunden deutlich beschleunigt wird.
Im Rahmen der Initiative „Leben? – Ein neuer Blick der Naturwissenschaften auf die grundlegenden Prinzipien des Lebens“ fördert die Volkswagen Stiftung ein Gemeinschaftsprojekt von Wissenschaftlern aus Göttingen und Heidelberg zur Erforschung lebender Schäume. Die Volkswagen Stiftung unterstützt die Wissenschaftler des Projekts „Living Foams“ ab dem 1. Januar 2017 für eine Laufzeit von fünf Jahren mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro.
„Ziel des Göttinger und Heidelberger Vorhabens ist es, neuartige lebende Schäume zu entwickeln, die Gewebestrukturen ersetzen beziehungsweise in ihrer Funktion sogar ergänzen können“, erklärt Projekt-Koordinator Prof. Dr. Andreas Janshoff vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Göttingen.
Grundlage dieser Schäume sind an Zellen angelehnte Kompartimente, die lebenden Zellen sehr ähnlich sind und so vielfältige Funktionen ausüben können. „So ist beispielsweise denkbar, dass zukünftig Knochenbrüche und Wundverschlüsse durch die Verwendung von lebenden Schäumen auf Basis hochvernetzter, kommunizierender Riesenliposomen substanziell beschleunigt werden können und das Infektionsrisiko bei Wundheilungsprozessen gesenkt wird“, ergänzt Prof. Dr. Eberhard Bodenschatz vom Institut für Nichtlineare Dynamik der Universität Göttingen und Direktor am Göttinger Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation (MPIDS).
Fundamentale Prinzipien des Lebens verstehen
Die Förderinitiative „Leben? – Ein neuer Blick der Naturwissenschaften auf die grundlegenden Prinzipien des Lebens“ der Volkswagen Stiftung ist im Jahr 2015 gestartet. Ihr Ziel ist es, fundamentale Prinzipien des Lebens mit Forschungsprojekten an der Schnittstelle zwischen Natur- und Lebenswissenschaften besser zu verstehen und damit neue Perspektiven in Ergänzung zu philosophischen Aussagen über das Leben zu eröffnen. Der Projektantrag zu „Living Foams“ ist der erste im Rahmen der Initiative mit dem Wissenschaftler des Göttingen Campus erfolgreich waren.