Handreichung informiert Ärzte über Gesundheits-Apps

Eine neue Handreichung bietet Ärzten nun Infos rund um Gesundheits-Apps. (Foto: Antonio Guillem/123rf.com)

Die neue Handreichung „Gesundheits-Apps im klinischen Alltag“ der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung soll Ärztinnen und Ärzten Antworten rund um Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) für ihren Praxisalltag geben.

Seit Oktober 2020 können sich Patientinnen und Patienten geprüfte Apps verschreiben lassen. Viele Ärzte fühlen sich allerdings schlecht über die digitalen Angebote informiert. Die Handreichung gibt daher einen Überblick über Nutzen und Risiken der digitalen Möglichkeiten bietet Infos zum Digitalisierungsgesetz und den DiGAs auf sich hat. So erfahren Ärzte unter anderem, wie sie gute von schlechten Gesundheits-Apps unterscheiden können. Wer sich ausführlicher mit einem Thema beschäftigen möchte, findet Hinweise auf weitere Informationsangebote und verlässliche Anlaufstellen.

Mit der Durchführung, Organisation und methodischen Begleitung wurde das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) beauftragt. BÄK und KBV begrüßen die Ausarbeitung des ÄZQ. „Angesichts zehntausender digitaler Gesundheitsanwendungen in den Appstores können Ärzte ihre Patienten natürlich nicht zu jedem einzelnen Angebot beraten. Mit Hilfe der Handreichung können sie aber über Möglichkeiten und Grenzen von Apps aufklären und sagen, worauf es bei der Auswahl der richtigen Anwendung ankommt“, sagt Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt. Für den KBV-Vorstandsvorsitzenden Dr. Andreas Gassen sind die Handreichung des ÄZQ ist eine wichtige Unterstützung für die Kolleginnen und Kollegen in den Praxen. Ob DiGAs von den Patienten letztlich angenommen würden, müsse sich erst noch zeigen.

Praxisnahe Fallbeispiele 

Anhand von Fallbeispielen erfahren Ärzte zudem, was es zu beachten gilt, wenn Patienten ihre Meinung bestimmten App hören wollen oder ihnen unabgesprochen digitale Daten übermitteln. Gesundheits-Apps können jedoch nicht nur Patienten unterstützen, sondern auch Medizinern den Berufsalltag erleichtern. Sie können beispielsweise Leitlinienwissen anbieten oder die Kommunikation im Kollegenkreis erleichtern. Auch hier hilft die Handreichung, Fallstricke zu erkennen und zeigt Lösungen auf.

Patienteninformation

Die Handreichung enthält außerdem ein Informationsblatt für Patientinnen und Patienten. Es soll das Bewusstsein für Risiken schärfen. Dazu gibt es Tipps, wie Nutzende Gefahren verringern und Datenmissbrauch vermeiden können, wenn sie eine Gesundheits-App anwenden möchten. Ärztinnen, Ärzte und andere medizinische Fachleute können das zweiseitige Informationsblatt herunterladen, ausdrucken und an Interessierte weitergeben.