„Elektronische Nasen” für den massenweisen Einsatz im Gesundheitsbereich, in der Qualitätssicherung, der Lebensmittelkontrolle und in der Gefahrenabwehr hat ein Dresdener Startup entwickelt. Im Vergleich zu bisherigen Produkten kann der Geruchssensor deutlich günstiger hergestellt werden.
Das Dresdner Startup Smart Nanotubes Technologies, ein Spinn-Off des Life Science Inkubators Sachsen, will im Jahr 2021 den Einsatz von sogenannten Multikanal-Gassensoren massenmarkttauglich machen. In mehreren Jahren Forschungsarbeit entwickelte das Gründerteam um Viktor Bezugly in einem Projekt am Life Science Inkubator den Geruchssensor „Smell iX16”. Der Chip auf Basis von Nanotechnologie soll im Vergleich zu allen bisherigen Produkten wesentlich sensitiver, kleiner und energieeffizienter sein. Zudem sagt das Startup, dass der Chip erheblich preiswerter und in größeren Stückzahlen hergestellt werden kann.
Der Chip kann außerdem in einer Entwicklerplattform genutzt werden. Das „Smell Board iX16x4” soll in vernetzten IoT-Systemen und Smart Home Geräten zum Einsatz kommen. Es ist kompatibel mit Einplatinencomputern wie dem Raspberry Pi. Mögliche Anwendungsbereiche liegen im Gesundheitsbereich, in der Qualitätssicherung, der Lebensmittelkontrolle und der Gefahrenabwehr.
Die neuartige Technologie ist quasi startklar: „Unsere Entwicklung ist so weit, dass wir im kommenden Jahr Millionen Chips produzieren können”, betont CEO & Co-Founder Viktor Bezugly. SmartNanotubes plant die offizielle Markteinführung des Smell Inspectors im 3. Quartal 2021. Der Marktpreis soll sich im Bereich eines durchschnittlichen Smartphones bewegen.
Erfahrungswerte für Hardware und KI
Um Erfahrungen aus möglichst vielen Anwendungsszenarien zu sammeln, will SmartNanotubes Anfang 2021 mithilfe einer Kickstarter-Kampagne eine internationale Entwickler-Community gewinnen. Das Start-up hat dafür extra das anwendungsreife Endgerät „Smell Inspector”, in das das Smell Board iX16x4 integriert wurde, als Serienmuster entwickelt. Die angesprochene Community soll zudem auch die Entwicklung der KI-basierten Software „Smell Annotator” vorantreiben. Diese lernt, unterschiedliche Molekülzusammensetzungen so zu analysieren, dass auch komplexe Gerüche von anderen unterschieden werden können.