Gesundheitsbranche 2016: Gute Aussichten für Medizintechnik

Die Gesundheitsbranche startet mit vorsichtigem Optimismus ins neue Jahr. Unternehmen aus den Bereichen Medizintechnik, Pharma und Biotechnologie erwarten für 2016 eine steigende Nachfrage, aber auch Herausforderungen, wie der „2016 Global Life Sciences Outlook” von Deloitte zeigt.

Hohe Nachlässe, gedeckelte Erstattungserträge und der Trend zu qualitäts- beziehungsweise ergebnisorientierten Behandlungsverfahren und Versorgung üben Druck auf die Margen aus. Daher erwartet die Branche bis 2019 ein geringeres Wachstum als vor Beginn der Rezession 2009. Neben Biotek-Medikamenten gehören zunehmend auch digitale Services wie E-Health-Plattformen zur individuellen Patientenversorgung zu den Umsatztreibern. „Die Versorgungsgestaltung gewinnt mit Hinblick auf ergebnisbasierte (outcomes-based) Vergütung in der Gesundheitsbranche an Bedeutung. Das können Unternehmen nutzen, wenn sie innovative Produkte entwickeln und mit digitalen Angeboten kombinieren, um die Kommunikation zwischen Patient und Arzt zu verbessern“, ist Dr. Gregor-Konstantin Elbel, Partner/Leiter Life Sciences & Health Care von Deloitte überzeugt.

Biotech wächst

Der Anteil von Biotech-Medikamenten einschließlich Impfstoffen, monoklonalen Antikörpern und rekombinanten Produkten am Gesamtabsatz der Pharmabranche liegt derzeit bei 18 Prozent, wird aber voraussichtlich auf 26 Prozent bis zum Jahr 2019 steigen. Bereits 2014 stellten Biotech-Produkte stellten den Großteil der Top- 10-Umsatzbringer. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen. Einsatzgebiete von Biotech-Medikamenten sind beispielsweise entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, aber auch Krebs, verschiedene Bluterkrankungen oder auch Hepatitis C.

Solide jährliche Wachstumsraten von 4,1 Prozent (2015-2019) erwarten die Marktforscher für den Medizintechnik-Markt. In-vitro-Diagnostik (IVD) ist der hier größte Bereich, er wird zwischen 2016 und 2020 jährlich um 5,1 Prozent wachsen. Hier gehen die Experten von einem Umsatz von 67,3 Milliarden US-Dollar aus, was rund 14 Prozent des Weltmarkts entspricht. „Die digitale Vernetzung betrifft inzwischen den gesamten Gerätemarkt und auch die meisten Bereiche von ambulanter und stationärer Versorgung, da digitale Technologien maßgeblich zu effizienter und qualitativ hochwertiger Diagnostik und Therapie beitragen werden“, so Elbel. Er rät Medtech-Unternehmen dazu IT-Kompetenz aufzubauen und Produktion und Logistik agil zu gestalten, um flexibel auf die digitalen Veränderungen reagieren zu können. Der komplette Report steht online zum Download zur Verfügung.