EU-Datenbank zur Corona-Forschung gestartet

Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen
Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen (Foto: Europäische Union/Etienne Ansotte)

Die Europäische Kommission hat zusammen mit mehreren Partnern eine europäische Plattform für Daten zu COVID-19 ins Leben gerufen. Ziel ist es, die verfügbaren Forschungsdaten schnell zu sammeln und gemeinsam zu nutzen.

Mit der EU-Datenplattform COVID19 sollen Forscher in die Lage versetzt werden, neues Wissen über das Coronavirus zentral zu speichern, auszutauschen und zu analysieren, von Erkenntnissen auf dem Feld der Genetik bis hin zu Mikroskopie- und klinischen Daten.

„Um dieses Virus zu besiegen, brauchen wir einen Impfstoff, bessere Behandlungsmethoden und breit angelegte Tests. Wissenschaftler auf der ganzen Welt haben bereits eine Fülle von Erkenntnissen über das neue Coronavirus gewonnen. Aber kein Forscher, Labor oder Land wird die Lösung auf die Schnelle allein finden“, sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen in einer Videobotschaft zum Start der neuen Forschungsdatenbank.

EU-Datenplattform ausgiebig nutzen

 „Wir erwarten, dass Experten rund um den Globus innerhalb weniger Tage Tausende von DNA-Sequenzen und Zehntausende von Forschungsartikeln hochladen“, ergänzte von der Leyen. „Ich habe den größten Respekt für all diejenigen, die ihre Tage, und oft auch Nächte, zum Wohle aller in Labors verbringen. Und ich möchte alle Forscher einladen, unser Angebot anzunehmen und die EU-Datenplattform ausgiebig für ihre Arbeit zu nutzen. Gemeinsam werden wir schneller Mittel und Wege finden, dieses Virus zu besiegen!“ Die Plattform ist Teil des ERAvsCorona-Aktionsplans und ein weiterer Schritt beim Vorhaben der EU, Forscher in Europa und auf der ganzen Welt im Kampf gegen den Coronavirus-Ausbruch zu unterstützen.

Die neue Plattform soll Forschenden ein offenes, vertrauenswürdiges und skalierbares europäisches und globales Umfeld bieten, in dem Wissenschaftler Datensätze wie DNA-Sequenzen, Proteinstrukturen, Daten aus der vorklinischen Forschung und klinischen Studien sowie epidemiologische Daten speichern und austauschen können. Die Plattform ist das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen der Europäischen Kommission, des Europäischen Instituts für Bioinformatik des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie, der Infrastruktur Elixir und des Projekts „Compare“ sowie der EU-Mitgliedstaaten und anderer Partner.

Notlage im Bereich der öffentlichen Gesundheit

Die Europäische COVID-19-Datenplattform entspricht den Grundsätzen in der Erklärung zum Datenaustausch in Notlagen im Bereich der öffentlichen Gesundheit und unterstreicht das Engagement der Kommission für offene Forschungsdaten und eine offene Wissenschaft . Das soll zu mehr Effizienz und Verlässlichkeit in der Wissenschaft führen, wobei gleichzeitig gesellschaftlichen Herausforderungen stärker Rechnung getragen wird. In diesem Zusammenhang stellt die Plattform auch ein vorrangiges Pilotprojekt dar, mit dem die Ziele der Europäischen Cloud für offene Wissenschaft verwirklicht werden. Darüber hinaus baut die Plattform auf bestehenden Vernetzungen zwischen dem EMBL-EBI und Dateninfrastrukturen der nationalen Gesundheitssysteme auf.