Die erste Modellregion für digitale Gesundheit startet jetzt in Hamburg. Die Hansestadt sowie ländliche Gebiete nördlich und südlich der Elbe werden ab Mitte September das E-Rezept, die elektronische Patientenakte und weitere digitale Gesundheitsanwendungen in die Versorgung integrieren.
Die Modellregion ist das Ergebnis eines Bewerber-Konsortiums unter Führung von ÄrzteNetz Hamburg e. V.. Es hat Ende März den Zuschlag für die Region „Hamburg und Umgebung“ erhalten. Zu dem Netzwerk gehören nicht nicht nur Arztpraxen und Kliniken, sondern auch Partner aus der Industrie, Verbänden und Versicherungen. Ziel ist es, digitale Gesundheitsanwendungen zu testen und die Nutzenden eng in diesen Prozess einzubinden. Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer betont die Bedeutung dieser Initiative. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen würden nun konkreter und greifbarer. „Anwendungen wie die elektronische Patientenakte haben einen konkreten Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger. Befunde und Medikationspläne können so gesammelt und digital den Arztpraxen oder Krankenhäusern schnell und unkompliziert zur Verfügung gestellt werden“, so Schlotzhauser. Auch die Gesundheitseinrichtungen profitierten, wenn das Warten auf das Eintreffen von Vorbefunden per Posten entfalle.
KIM als Standard für Kommunikation
Ab Mitte September werden Patienten in Hamburg und Umgebung gezielt über die Nutzung der elektronischen Patientenakte und die Einlösung von E-Rezepten mittels Apps oder Gesundheitskarten informiert. Ein weiterer Fokus soll auf dem Ausbau des sicheren Datentransfers durch die Stärkung von KIM (Kommunikation im Medizinwesen) liegen. Dieser soll sektorenübergreifend als Standard-Methode für den Austausch von medizinischen Dokumenten zwischen Haus- und Fachärzten anstelle von Fax oder Post dienen. Der nächste Schritt ist der Einsatz der ersten zugelassenen TI-Messenger im Herbst. Dazu ist ein TI-Messenger-Summit am 24. Oktober geplant, bei dem Industrie, Verbände und Einrichtungen des Gesundheitswesens aus Hamburg und Umgebung konkret auf den Start vorbereitet werden.
Mehrwert durch Modellregion digitale Gesundheit
Gematik-Geschäftsführer Dr. Markus Leyck Dieken freut sich über den Start der Modellregion. Er betont das Ziel, eine lebendige digitale Medizin zu etablieren, bei der Anwendungen mit echtem Mehrwert für alle Beteiligten in die medizinische Versorgung integriert werden. Die enge Zusammenarbeit und der Austausch mit Partnern und Nutzern sollen dazu entscheidend beitragen.